Werbeaussagen | Verbraucherschutz.com https://www.verbraucherschutz.com Fri, 13 May 2022 07:46:36 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.8.9 https://www.verbraucherschutz.com/wp-content/uploads/2020/12/cropped-cropped-verbraucherschutz-favicon-1-32x32.png Werbeaussagen | Verbraucherschutz.com https://www.verbraucherschutz.com 32 32 Lebensmittel mit Gesundheitsversprechen verbessern die Gesundheit nicht https://www.verbraucherschutz.com/ratgeber/lebensmittel-mit-gesundheitsversprechen-verbessern-die-gesundheit-nicht/ https://www.verbraucherschutz.com/ratgeber/lebensmittel-mit-gesundheitsversprechen-verbessern-die-gesundheit-nicht/#respond Fri, 13 May 2022 07:46:36 +0000 https://www.verbraucherschutz.com/?p=66219 In vielen Geschäften und im Internet finden Sie Lebensmittel, deren Hersteller eine „Extra-Portion“-Gesundheit versprechen. Die EU hat Gesundheitsslogans erlaubt und diese dürfen seit Ende 2012 für Lebensmittel angewendet werden. Allerdings bedeutet das nicht, dass die

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In vielen Geschäften und im Internet finden Sie Lebensmittel, deren Hersteller eine „Extra-Portion“-Gesundheit versprechen. Die EU hat Gesundheitsslogans erlaubt und diese dürfen seit Ende 2012 für Lebensmittel angewendet werden. Allerdings bedeutet das nicht, dass die Lebensmittel mit einem solchen Slogan auch wirklich sinnvoll oder notwendig sind. In einigen Fällen ist sogar ds Gegenteil der Fall.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die EU muss die gesundheitsbezogenen Werbeaussagen zulassen.
  • Die gesundheitsbezogenen Werbeaussagen sind für alle Lebensmittel erlaubt und dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um gesunde Lebensmittel handelt oder viel Zucker, Salz und Fett enthalten ist.
  • Ohne die Nährwertprofile bieten die gesundheitsbezogenen Angaben keinerlei sinnvolle Informationen für den Verbraucher.
  • Im schlimmsten Fall werden mit den Werbeaussagen die ungünstigen Lebensmittel verschönt, die zuckerhaltig und ungesund sind.
  • Achten Sie darauf, dass Sie nicht nur Lebensmittel mit vielen Vitaminen und Mineralstoffen zu sich nehmen, denn dann ist die Gefahr groß, dass Sie eine Überversorgung riskieren.

„Health Claims“ – die gesundheitsbezogenen Versprechen

Nur sehr wenige Menschen können wirklich von sich behaupten, dass sie sich immer gesund und abwechslungsreich ernähren.

Die Lebensmittel mit den entsprechenden Aussagen kommen da richtig, denn sie sorgen angeblich für einen Ausgleich. Bis zum Jahr 2006 gab eine einen Wildwuchs von gesundheitsbezogenen Aussagen und dann hat die Europäische Union beschlossen, diesen nicht beweisbaren Aussagen ein Ende zu setzen und haben die Verordnung Nr. 1924 / 2006 ins Leben gerufen. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit musste die Hersteller aller EU-Mitgliedsstaaten wissenschaftlich untersuchen, wenn Werbeversprechen eingereicht wurden. Direkt zu Beginn kam es zu so vielen Anfragen, dass deren Bearbeitung fünf Jahre dauerte und im Mai 2012 kam es endlich zu einer Liste mit 222 erlaubten gesundheitsbezogenen Aussagen. Diese Liste ist auch unter dem Namen „Health Claims“ bekannt und steht öffentlich zur Verfügung. Seit 2012 wird die Liste immer wieder angepasst, erweitert und mittlerweile sind mehr als 250 Claims enthalten.

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Ein Kommentar

Die erlaubten gesundheitsbezogenen Aussagen

Die EU hat die Werbung für Vitamine und Mineralstoffe in erster Linie zugelassen, so dass die Hersteller mittlerweile damit werben können, wenn die Mindestmenge überschritten ist.

Grundsätzlich trägt Vitamin C zur Funktion des Immunsystems bei oder Calcium dient der Erhaltung der Knochen, so dass eine Werbeaussage in dieser Richtung erlaubt ist. Diese Erlaubnis gilt für alle Lebensmittelarten und sogar für Nahrungsergänzungsmittel. Allerdings beziehen sich die meisten Auslobungen eher auf die Nährstoffe. Nährstoffe sind wichtig und die Bevölkerung muss ausreichend mit ihnen versorgt werden. Die Verbraucher werden mit den Claims unnötig verunsichert, denn unsere Böden weisen keinen Mangel auf. Die Verunsicherung war nicht der Sinn der Verordnung.

Die Hersteller dürfen auch auf die positive Wirkung von Ballaststoffen aus Roggen hinweisen, wenn es in Richtung gute Verdauung geht. Zudem dürfen sie behaupten, dass der Zusatz von bestimmten Fettsäuren die normale Herzfunktion, die normale Sehkraft und die normale Sehfunktion beeinflusst. Auch die Aussage, dass Phytosterine den Cholesterinspiegel senken, Walnüsse die Elastizität der Blutgefäße verbessern und Wasser die Temperatur des Körpers normal hält. Leider muss man aber auch sagen, dass einfach viel zu viele Versprechungen gemacht werden.

Deutlich strengere Regeln gelten für Lebensmittel, die für Kinder gemacht werden. Hier sind nur sehr wenige Claims erlaubt. Allerdings unterwerfen die Hersteller diese Aussagen mit „für die ganze Familie“ oder „schmeckt Jung und Alt“. Mit diesen Aussagen handelt es sich um kein reines Kinderlebensmittel mehr und somit sind wieder alle Aussagen gestattet.

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Die nicht erlaubten Aussagen

Seit Beginn der Verordnung haben die Hersteller unzählige Aussagen zur Kontrolle eingereicht, aber für viele Aussagen konnte kein wissenschaftlicher Nachweis erbracht werden.

Aus dem Grund sind seit Ende 2012 die folgenden Aussagen nicht mehr erlaubt:

  • Glucosamin ist gut für gesunde Knochen und Gelenke
  • Cranberry dient der Blasengesundheitsförderung
  • Probiotische Joghurts haben eine positive Wirkung auf das Immunsystem

Herstellerflexibilität gegen die Gesetzgeberabsicht

Mittlerweile gibt es eine lange Liste von erlaubten Aussagen und die Hersteller bedienen sich an diesen Aussagen anders als der Gesetzgeber vorsieht.

Im Grunde kann jeder Hersteller auf seine Produkte

  • wichtig für das Immunsystem
  • schützt die Zellen
  • hilft bei der Verdauung

schreiben, wenn er die richtigen Vitamine einbaut, Mineralstoffe zusetzt oder andere Substanzen mit verarbeitet, die in der Liste stehen.

Es gibt aber auch Hersteller, welche die Liste als Alibi-Funktion nutzen, denn wenn das Produkt aufgrund der Hauptzutat abgelehnt wird, dann wird einfach ein erlaubter zusätzlicher Stoff eingesetzt. Dann darf die gewünschte Werbeaussage zum Einsatz kommen. Ein gutes Beispiel ist der probiotische Joghurt, denn hier wird nicht mit der Stärkung des Immunsystem geworben, sondern einfach Vitamin C eingefügt und auf den positiven Effekt für das Immunsystem hingewiesen. Der Hersteller ist dabei an strenge Textvorgaben gebunden und viel Spielraum ist nicht möglich. Er darf nicht „Stärkung des Immunsystems“ schreiben, sondern „trägt zur normalen Funktion des Immunsystems bei“. Im Grunde hat die Hauptzutat mit der beworbenen Werbung nichts mehr zu tun.

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Achtung bei der Nascherei

Der ständige Griff zu angereicherten Lebensmittel ist nicht immer gesund, denn bei zu vielen Naschereien kann es zu einer Überversorgung mit bestimmten Mikronährstoffen kommen.

Die Menschen nehmen an, dass es unproblematisch ist, aber das ist nicht immer der Fall. Mittlerweile gibt es sehr viele Hinweise darauf, dass eine zu hohe Zufuhr von Vitaminen dem Körper eher schaden als ihn zu unterstützen. Das Gleiche gilt auch bei der Einnahme von künstlicher Folsäure, Eisen und zu viel Vitamin C.

Wichtig:

Jedes Produkt ist mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum versehen und damit die Produkte auch nach dessen Ablauf immer noch eine ausreichende Menge an Vitaminen enthalten, wird zu Beginn eine höhere Dosierung verwendet. Sie können gerade bei Getränken, von denen Sie mehr als ein Glas am Tag zu sich nehmen, die Obergrenze schnell überschreiten.

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Keine Höchstmengen in der EU

In der EU gibt es leider bis heute keine Höchstmengen an Vitaminen und Nährstoffen in Lebensmittel. Auch in 10 Jahren scheint es keine Änderung zu geben.

Im Moment gibt es nur die existierenden Empfehlungen und diese gelten nur für Nahrungsergänzungsmittel und diese werden sowieso eher in geringen Mengen eingenommen. Zudem sind viele Verbraucher mit einer Selbsteinschätzung überfordert, so dass es schnell zu einer Überversorgung kommt. Es fehlt auch leider noch ein schlüssiges Konzept für eine Bewertung der vielen verschiedenen Stoffe in Lebensmitteln und deren Wirkung. Mit einem Nährstoffcocktail kann es zu negativen Folgen kommen.

Die wahre Qualität der Lebensmittel wird durch die Claims verschleiert!

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Die Health Claim Verordnung

Das Herzstück ist die Health Claim Verordnung, aber bei diesem wichtigen Teil steht die Festlegung der Nährwertprofile immer noch aus.

Die Verordnung sieht vor, dass ernährungsphysiologische ungesunde Lebensmittel nicht mit einem positiven Slogan für die Gesundheit werben dürfen. Die Nährwertprofile sollen festlegen, was ungünstig ist und was nicht. Zudem müssen die Höchstwerte von Zucker, Fett und Salz bestimmt werden. Wenn die Werte zu hoch sind, dann darf auch keine gesundheitsbezogene Werbung auf den Produkten stehen. Die gesundheitsbezogenen Angaben machen ohne ein Nährwertprofil für den Verbraucher keinen Sinn.

Diskussion ruht seit Jahren

Die Lebensmittelindustrie hat einen sehr großen Einfluss und dieser sorgt dafür, dass die Diskussion schon seit Jahren in einer Ruheposition steht.

Mitte April 2016 haben die Abgeordneten des EU-Parlaments eine Streichung der Nährwertprofile aus der Health Claim Verordnung verlangt. Bis heute ist aber noch keine endgültige Entscheidung gefallen. Klar ist, dass eine Streichung den Interessen der Lebensmittelhersteller dienlich ist.

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Unrealistische Portionsgrößen und Qualitätstäuschung bei Lebensmitteln

Die gesundheitsbezogenen Lebensmittelangaben verschleiern die wahre Qualität der Lebensmittel und die durch die unrealistischen Portionsgrößen fehlen wichtige Bezugsquellen.

Laut Experten reicht die verpflichtende Nährwertkennzeichnung nicht aus, um die Qualität der Lebensmittel zu präsentieren. Es lässt sich nicht feststellen, wie viel Zucker, Fett und Salz im Produkt steckt.

Dadurch, dass unrealistische Portionsgrößen angegeben werden sind keine Bezugsquellen vorhanden. Die Kaufentscheidung wird dadurch erschwert, aber seit Anfang November 2020 gibt es den Nutri-Score. Der Nutri-Score soll die Möglichkeit bieten, dass die Produkte und die Inhaltsstoffe gut miteinander vergleichbar sind. Allerdings gibt der Score nur in Deutschland, aber eine einheitliche europäische Variante ist wünschenswert.

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Fragen & Antworten

FAQs zum Thema Gesundheitsversprechen bei Lebensmitteln

1. Sind die Gesundheitsversprechen auf den Lebensmitteln richtig?

Nein, denn die Gesundheitsversprechen dienen eigentlich nur dem Kauf. Die Lebensmittelhersteller präparieren ihre Produkte so, dass ein gesundheitsbezogener Slogan aufgedruckt werden kann. Aber mit der tatsächlichen Gesundheit hat das wenig zu tun.

2. Wo stehen die Gesundheitsversprechen?

Die gesundheitsbezogenen Werbeversprechen stehen gut sichtbar auf der Vorderseite der Verpackung, damit Sie als Verbraucher die Information gut sehen können.

3. Was ist gesünder – frische oder abgepackte Lebensmittel?

Auch wenn auf den verpackten Lebensmittel viele Aussagen für einen positiven Einfluss auf die Gesundheit stehen, sollten Sie sich immer für die frischen Lebensmittel entscheiden. In Sachen Gesundheit sind Sie da auf der sicheren Seite.

4. Darf jeder Hersteller die gesundheitsbezogenen Werbeversprechen verwenden?

Solange die Inhaltsstoffe mit den Werbeversprechen im Einklang sind und die EU den Slogan zugelassen hat, darf jeder Hersteller seine Produkte damit versehen.

5. Zählen Süßigkeiten zu den ungünstigen Lebensmitteln?

In fast allen Süßigkeiten ist eine Menge Zucker enthalten und somit zählen sie zu den ungünstigen also ungesunden Lebensmitteln.

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Fazit

Viele Verbraucher achten aktuell auf ihre Gesundheit und dazu gehört nicht nur Bewegung, sondern auch die Zufuhr von gesunden Lebensmitteln. Die Hersteller hat sich diesen Trend zu Nutze gemacht und versieht die Lebensmittel mit gesunden Werbeversprechen, wobei alle Slogans von der EU abgesegnet werden müssen. Aber leider ist bis heute keine einheitliche Regelung vorhanden, so dass die Hersteller mit ein paar Tricks arbeiten können.

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Was sind Nährwertprofile? Der Nutri-Score sorgt für neuen Start https://www.verbraucherschutz.com/ratgeber/was-sind-naehrwertprofile-der-nutri-score-sorgt-fuer-neuen-start/ https://www.verbraucherschutz.com/ratgeber/was-sind-naehrwertprofile-der-nutri-score-sorgt-fuer-neuen-start/#respond Wed, 30 Mar 2022 21:24:14 +0000 https://www.verbraucherschutz.com/?p=69012 In der heutigen Zeit sind gesundheitsbezogene Werbeaussagen auf den Lebensmitteln ein Zeichen dafür, dass sie gesund und nahrhaft sind. Allerdings müssen bestimmte Nährwertprofile genutzt werden, damit die Werbeaussagen überhaupt zum Einsatz kommen dürfen, aber bis

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In der heutigen Zeit sind gesundheitsbezogene Werbeaussagen auf den Lebensmitteln ein Zeichen dafür, dass sie gesund und nahrhaft sind. Allerdings müssen bestimmte Nährwertprofile genutzt werden, damit die Werbeaussagen überhaupt zum Einsatz kommen dürfen, aber bis heute gibt es das Einhalten bestimmter Nährwertprofile nicht und somit dürfen auch keine gesundheitsbezogenen Werbeaussagen verwendet werden.

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einem Nährwertprofil handelt es sich um eine charakteristische Nährstoffzusammensetzung eines Lebensmittels und dazu zählen in erster Linie die Menge an Fett, Zucker und Calcium beispielsweise in einem Joghurt.
  • Seit 2009 soll das Einhalten bestimmter Nährwertprofile Grundvoraussetzung dafür sein, dass bestimmte gesundheitsbezogene Werbeaussagen auf den Lebensmitteln angebracht werden dürfen. Die Verbraucher sollen nicht mehr in die Irre geführt werden, wenn sie positive Aussagen lesen.
  • Leider ist es bis heute so, dass die Nährwertprofile auf vielen Produkten fehlen und es kommt immer wieder zu Diskussionen, dass sie komplett aus dem Gesetz gestrichen werden sollen.
  • Der Nutri-Score ist ein neuer Beginn für die Diskussionen in Bezug auf die Nährstoffprofile, aber eine Pflicht gibt es bis heute nicht.

Die Definition des Bundesinstituts für Risikobewertung

Gesundheitsbezogene Werbung, die sogenannten Health Claims, sind bei den Herstellern sehr beliebt. Immer mehr Verbraucher achten auf ihre Gesundheit, so dass auch die Lebensmittel immer mehr an Bedeutung gewinnen.

Allerdings dürfen die Hersteller die Health Claims nur einsetzen, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Das Bundesinstitut für Risikobewertung setzt dabei auf die Nährwertprofile. Die sollen seit einigen Jahren als Grundvoraussetzung für die gesundheitsbezogenen Werbeaussagen dienen. Dabei definiert das BfR die Nährwertprofile gemäß der Health Claim Verordnung so:

„Es handelt sich um Anforderungen an ein Lebensmittel. Nach dem Lebensmittel darf nur ein bestimmter Gehalt von verschiedenen Inhaltsstoffen, wie Zucker, Salz, gesättigte Fettsäuren und Alkohol enthalten sein. Man könnte auch sagen, dass der Gehalt nicht zu überschreiten ist. Das Nährwertprofil sorgt dafür, dass Sie als Verbraucher die Menge auch erkennen können.“

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Informationen sind in vielerlei Hinsicht sehr wichtig und gerade, wenn Sie Lebensmittel einkaufen sind Sie auf einige Informationen angewiesen. Aber durch die unterschiedlich Angaben und die verschiedene Kennzeichnung von Lebensmittel ist die Unsicherheit sehr groß.

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Nährwertprofile sind wichtig

Grundsätzlich soll jedes Lebensmittel ein Nährwertprofil haben, so dass die nährwert- und gesundheitsbezogenen Angaben nachzulesen sind. Der Grund für die Nährwertprofile ist einfach, denn damit soll der Hersteller nicht die Möglichkeit haben, ein als gesund deklariertes Produkt mit „ungesunden“ Nährstoffen in hohen Mengen zu bestücken.

Das bedeutet:

Das Nährwertprofil hilft dem Verbraucher dabei festzustellen, dass ein als gesund deklariertes Lebensmittel auch durch die Angaben im Nährwertprofil gesund bleibt und keine versteckten Inhaltstoffe enthalten sind. Wichtig ist, dass es keine versteckten Nährstoffe sind, die bei einem übermäßigen Verzehr zu chronischen Erkrankungen führen können oder nur mit diesen Erkrankungen in Verbindung geraten können. Im Grunde soll der Verbraucher vor Irreführung geschützt werden.

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Das wissenschaftliche Konzept des BfR

Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat in der Hinsicht ein wissenschaftliches Konzept zusammengestellt, so dass auch positive beziehungsweise qualifizierte Nährstoffe für die Nährwertprofile geeignet sind.

Bei diesen Nährstoffen handelt es sich um Inhaltsstoffe dessen Zufuhr im Rahmen einer gesunden Ernährung wünschenswert sind. Allerdings ist die Aufnahme bei einem großen Teil der Bevölkerung eher gering und liegt unter den empfohlenen Zufuhrmengen. Einige der Nährstoffe können ungesättigte Fettsäuren und Ballaststoffe sein.

Die Nährwertprofile richten sich in erster Linie nach wissenschaftlichen Erkenntnissen über die Zusammenhänge zwischen Gesundheit und Ernährung. Die EU-Kommission legt sie auf Grundlage der Vorschläge der Europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörde, kurz auch EFSA genannt, in Zusammenarbeit mit den mitwirkenden Mitgliedsstaaten fest.

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2009 gilt als Startschuss für die Nährwertprofile

Die Nährwertprofile sind seit 2009 eigentlich als Grundlage für die Health Claims vorgesehen, aber dadurch, dass die Lebensmittelindustrie einen großen Einfluss hat, ruht seit Jahren die Diskussion.

Im Oktober 2015 hat die EU-Kommission eine Mitteilung rausgegeben, dass die Nährwertprofile im Jahr 2016 sogar noch einmal erneut auf dem Prüfstand stehen. Ohne die Nährwertprofile haben die Hersteller der Lebensmittel die Möglichkeit „Fett- und Zuckerbomben“ auf den Markt zu bringen, diese mit Vitaminen zu versehen und sie dann mit einem Health Claim auf den Markt zu bringen. Dadurch bekommen sie einen gesunden Anstrich und das regt das Kaufverhalten der Verbraucher an.

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Der Nutri-Score ist der Neubeginn

Seit November 2020 gibt es den sogenannten Nutri-Score, wobei es sich um eine farbige, bewertende Nährwertkennzeichnung auf Lebensmitteln handelt.

Sie kommt nicht nur in Frankreich, Belgien und Deutschland vor, sondern auch in vielen anderen europäischen Staaten. Allerdings handelt es sich hierbei noch um eine freiwillige Kennzeichnung.
Im 2. Halbjahr 2020 ist, im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft, endlich wieder Bewegung in die Diskussion der Nährwertprofile gekommen. Die EFSA hat Anfang 2021 die Europäische Kommission um eine wissenschaftliche Beratung rund um die Auswahl von Nährstoffen für die Erstellung der Nährwertprofile gebeten. Bekannt ist, dass die Kommission bis Ende 2022 neue Rechtsvorschriften in dieser Hinsicht vorschlagen möchte und somit muss die EFSA das wissenschaftliche Gutachten bis März 2022 vorlegen. Eine öffentliche Konsultation zum Entwurfe würde am 15. November 2021 gestattet und sie lief bis zum 9. Januar 2022.

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Auch die Verbraucherzentralen empfehlen Nährwertprofile

Grundsätzlich sind die Nährwertprofile durchaus möglich und das hat die WHO gezeigt. Es gibt sogar Kinder-Lebensmittel, die mit den Nährstoffprofilen der Weltgesundheitsorganisation ausgestattet sind. Die Nährwertprofile auf den Lebensmitteln soll gezielt auf die Kinder abgestimmt werden, so dass die ungesunden Lebensmittel seltener im Einkaufswagen landen.
Die Nähwertprofile sind das Herzstück der Health-Claim-Verordnung, zumindest ist das die Ansicht der Verbraucherzentralen. Mit den Profilen lässt sich gewährleisten, dass deutlich weniger ungesunde Lebensmittel mit gesundheitsbezogenen Werbeaussagen als gesund dargestellt werden.
Wichtig ist, wenn es zu keiner Einigung in Bezug auf die Nährwertstoffprofile auf den Lebensmitteln kommt, dann müssen die gesundheitsbezogenen Aussagen nach der Health Claim Verordnung, die bisher zugelassen sind, komplett zurückgezogen und im Anschluss verboten werden.

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Fragen & Antworten

FAQs zum Thema Nährwertprofile

1. Wo befinden sich die Nährwertprofile?

Die Nährwertprofile sollen sich auf allen Lebensmitteln befinden, und zwar auf der Vorder- oder Rückseite. Wichtig ist, dass alle Nährstoffe mit Mengenangaben deutlich zu erkennen sind und der Verbraucher frei entscheiden kann, ob er sich für ein gesundes oder ungesundes Produkt entscheidet.

2. Welche Nährstoffe gehören in die Nährstoffprofile?

In den Nährstoffprofilen sollen eigentliche alle wichtigen Nährstoffe der Lebensmittel stehen und dazu gehören Zucker, Kohlenhydrate, Ballaststoffe, Salz und noch ein paar andere Nährstoffe. Sie sollen deutlich erkennbar in einer Tabelle mindestens auf der Rückseite des Lebensmittel angebracht sein.

3. Warum sind die Lebensmittelhersteller gegen die Nährwertprofile?

Viele gut schmeckenden Lebensmittel sind nicht besonders gesund. Somit beweisen die Nährwertprofile, dass diese Lebensmittel eher nicht in den Einkaufswagen gehören. In der Regel handelt es sich um Verkaufsschlager der Unternehmen und die sollen natürlich nicht in den Regalen liegen bleiben.

4. Wann sind die Nährwertstoffprofile auf Lebensmitteln Pflicht?

Dadurch, dass die Lebensmittelindustrie sich gegen die Nährwertstoffprofile so immens wehrt, kann man eine Pflicht noch nicht absehen. Eine Einigung ist nicht in Sicht. Daher ist der Nutri-Score  ein neuer Anhaltspunkt, so dass die Verbraucher eine kleine Hilfe beim Einkauf von gesunden Lebensmitteln haben.

5. Warum ist der Nutri-Score nicht auf allen Lebensmitteln?

Der Nutri-Score ist zwar ein neuer Anfang in Bezug auf die Kennzeichnung von Nährstoffen in den Lebensmitteln, aber aktuell handelt es sich noch um eine freiwillige Angabe. Es gibt aktuell noch keine gesetzliche Pflicht, so dass nicht auf allen Lebensmitteln der Nutri-Score abgebildet ist.

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Fazit

Der Kauf von Lebensmitteln wird immer mehr in Bezug auf die Gesundheit durchgeführt, so dass ein Blick auf die Nährstoffe sehr wichtig ist. Eigentlich soll auf den Lebensmitteln ein Nährstoffprofil vorhanden sein, aber dadurch, dass es keine gesetzliche Pflicht gibt, sind auf vielen Lebensmitteln keine Profile vorhanden. Mittlerweile gibt es den Nutri-Score und er soll wieder Bewegung in die Diskussion bringen. Die Nährstoffprofile sollen wieder ans Tageslicht kommen, so dass die Verbraucher danach einkaufen können. Mit Hilfe der Nährstoffprofile lassen sich die gesunden von den ungesunden Lebensmitteln unterscheiden, so dass Sie sich bewusst entscheiden können.

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Vitamin C – erstaunlich gesund aber als hochdosiertes Supplement kaum Wirkung https://www.verbraucherschutz.com/ratgeber/vitamin-c-erstaunlich-gesund-aber-als-hochdosiertes-supplement-kaum-wirkung/ https://www.verbraucherschutz.com/ratgeber/vitamin-c-erstaunlich-gesund-aber-als-hochdosiertes-supplement-kaum-wirkung/#respond Fri, 12 Nov 2021 04:53:15 +0000 https://www.verbraucherschutz.com/?p=67055 Essen Sie frisches Obst und Gemüse, dann haben Sie auch keinen Mangel an Vitamin C. Hochdosiertes Vitamin C in Form von Nahrungsergänzungsmitteln ist nicht nur unnötig, sondern wird bei Überschuss in der Regel sogar ausgeschieden.

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Essen Sie frisches Obst und Gemüse, dann haben Sie auch keinen Mangel an Vitamin C. Hochdosiertes Vitamin C in Form von Nahrungsergänzungsmitteln ist nicht nur unnötig, sondern wird bei Überschuss in der Regel sogar ausgeschieden.

Das Wichtigste in Kürze

  • Jeden Tag ein bis zwei Stücke frisches Obst deckt Ihren Tagesbedarf an Vitamin C.
  • Nehmen Sie zu viel Vitamin C auf, hat das keinen Vorteil, denn es wird ausgeschieden.
  • Streitthema: Ist es wahr, dass zu große Mengen an Vitamin C, also 3-4 g/Tag zu Blasen- und Nierensteinen führen kann?
  • Laut Studien gibt es keine Vorteile bezüglich Erkältungskrankheiten, wenn Sie zusätzlich Vitamin C-Präparate einnehmen.
  • Es gibt keine Studien, dass Vitamin C hochdosiert eine positive Wirkung gegen Krebserkrankungen hat. Jedoch sind Wechselwirkungen mit Arzneimitteln und Medikamenten zur Krebstherapie möglich.

Was sagt die Werbung?

Wählen Sie ein Vitamin C-haltiges Nahrungsergänzungsmittel, so nehmen Sie damit 50 bis 1000 mg Vitamin C, manchmal sogar wesentlich mehr auf.

Ferner handelt es sich bei vielen Präparaten um Kombiprodukte, die auch Selen, Zink, Eisen, Beta-Carotin sowie Vitamin E enthalten. Indes sprechen die Hersteller eine Einnahmeempfehlung für Raucher, bei Stress oder nasskaltem Wetter aus. Jedoch ist es auf europäischer Ebene genau vorgeschrieben, welche Werbeaussagen gemacht werden dürfen.

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Gesundheitstipps aus dem Internet? Manch einer schwört bei Krankheit auf die Tipps mit den alten Hausmitteln. Andere halten sich lieber vom Internet fern, wenn es ihnen nicht so gut geht. Was ist dran an den

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Erlaubte Werbeaussagen

Erlaubt sind folgende Werbeaussagen, die sich auf die Gesundheit beziehen, welche auch im Amtsblatt der Europäischen Union festgelegt sind:

  • Vitamin C unterstützt die normale Funktion des Immunsystems während und nach einer stark körperlichen Belastung.
  • Das Vitamin C sorgt für eine normale Kollagenbildung und hilft den Blutgefäßen (Haut, Zähne, Zahnfleisch, Knochen, Knorpelfunktion) normal zu arbeiten.
  • Die psychische Funktion wird durch Vitamin C normal gehalten.
  • Es unterstützt das Immunsystem.
  • Bietet den Zellen Schutz vor oxidativem Stress.
  • Verringert Ermüdung und Müdigkeit.
  • Erhöht die Eisenaufnahme.
  • Regeneriert die reduzierte Form des Vitamin E.

Jedoch geben die meisten Aussagen nur einen Hinweis darauf, dass bereits normale Funktionen aufrechterhalten bleiben, ferner aber keine Verbesserung zu erwarten ist.

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Ein Kommentar

Was sagt die Wissenschaft?

Die Wissenschaft konnte in ihren Studien keine Beweise dafür finden, dass die Einnahme von Vitamin C eine Erklärung verhüten oder mildern kann. Jedoch könnte es sein, dass Menschen unter extrem körperliche Belastung (Skifahren, Soldaten, Marathonläufer) oder in sehr kalten Regionen tatsächlich davon profitieren.

Achtung

Die Presseberichte zur Covid 19 Behandlung mit Vitamin C sind klinische Studien an Menschen, die schwer erkrankt sind. Diese erhielten hochdosiertes Vitamin C als Infusionen. Jedoch muss noch erforscht werden, ob dies auch erfolgversprechend ist. Auf jeden Fall schützt ein Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin C nicht gegen eine Corona-Infektion.

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Darauf ist zu achten

Ein paar Dinge sollten Sie über Vitamin C wissen.

  • Es ist ein unbedenkliches Vitamin. Ferner ist es wasserlöslich und wird über den Stuhlgang und Urin ausgeschieden. Es macht keinen Sinn, wenn Sie mehr Vitamin C einnehmen. Sobald Ihr Körper gesättigt ist, scheidet er den Rest aus.
  • Die Europäische Sicherheitsbehörde EFSA ist der Annahme, dass eine Dosis von täglich bis zu 1 g Vitamin C neben der Nahrung keinen Schaden anrichten kann. Ferner spricht das Bundesinstitut für Risikobewertung von einer täglichen Höchstmenge von 250 mg/Tag als Nahrungsergänzungsmittel.
  • Nehmen Sie 3 bis 4 g/Tag auf, was als  hohe Dosis gilt, können Sie Blähungen oder Durchfall bekommen. Allerdings wird auch darüber diskutiert, ob die Ascorbinsäure, die beim Abbau zu Oxalsäure wird, nicht zu Nieren- und Blasensteinen führen kann, wenn das Vitamin C dauerhaft überdosiert wird. Aus diesem Grund rät der Berufsverband Deutsche Internisten auch dazu, dass Personen, die zu Nierensteinen neigen oder auch schon einmal welche hatten, lieber für die regelmäßige Einnahme Präparate mit unter 1 mg/Tag wählen.
  • Sorgen Sie dafür, dass die Ascorbinsäure möglichst schnell geschluckt wird. Die Säure kann zu Zahnschmelzkorrosion führen.
  • Speichern Sie erblich bedingt zu viel Eisen, so nehmen Sie täglich maximal 500 mg Vitamin C und halten Sie 2 Stunden Abstand, bevor Sie eisen-/fleischhaltige Lebensmittel essen. Auch sollten Sie in diesem Fall Vitamin C-haltige Nahrungsergänzungsmittel oder Nahrungsmittel mit Vitamin C nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt einnehmen.
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Hochdosiertes Vitamin C als Infusion

Es soll eine Wirkung gegen Krebs haben, sagen die Anbieter der Methode. Jedoch nimmt der Deutsche Krebsinformationsdienst hierzu Stellung:

  • Zwar ist das hochdosierte Vitamin C in Zellkulturen und Tiermodellen gut untersucht, doch an Krebspatienten gibt es kaum klinische Studien. In erster Linie wird erforscht, ob Vitamin C beim Krebspatienten die Nebenwirkungen der Krebsbehandlung lindern kann. Es gibt hierfür aber noch keine sicheren Belege.
  • Nebenwirkungen: Ein gesunder Mensch verträgt hochdosiertes Vitamin C als Infusion in der Rege ohne Probleme. Allerdings kann es während der Infusion zu Durchfall oder vermehrtem Harndrang kommen. Einzeln konnten auch Übelkeit, Erbrechen, Schüttelfrost oder Kopfschmerzen bemerkt werden. Manche Menschen bekamen auch Beinödeme oder waren benommen. Dies kann ein paar Tage andauern.
  • Vorsicht, sofern Sie Nierensteine haben oder dazu neigen, ebenso bei Niereninsuffizienz oder einem erythrozytärem Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel. Hier gibt es eine Maximalmenge an Vitamin C, die unbedingt einzuhalten ist. Infusionen ohne Rücksprache mit dem Arzt sollten hier nicht erfolgen! Leidet ein Patient unter einer Eisenspeicherkrankheit, so darf er kein hochdosiertes Vitamin C bekommen.
  • Wechselwirkungen sind möglich und zwar bei Krebstherapien. Die Behandlung kann durch das Vitamin C beeinträchtig werden. Ebenso sind Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten bekannt, so zum Beispiel mit Betablockern.

Quelle: Was ist dran: Hochdosiertes Vitamin C bei Krebs? Krebsinformationsdienst des DKFZ, Stand: 26.07.2021[/ideabox]

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Warum Vitamin C?

Vitamin C oder auch Ascorbinsäure genannt, ist für den Körper lebenswichtig und erfüllt unterschiedliche Aufgaben.

Während es Elektronen ab gibt, fängt es auch freie Radikale ein, wodurch eine antioxidative Wirkung besteht. Auch spielt es beim Aufbau von Kollagen eine große Rolle, ebenso bei Carnitin und den Hormonen. Zudem verbessert es die Aufnahme von Eisen und kann krebserregende Nitrosaminbildung hemmen.

Ferner wird für Männer eine tägliche Zufuhr von 110 mg/Tag und bei Frauen 95 mg/Tag empfohlen. Dagegen sollen schwangere 105 mg/Tag und stillende sogar 125 mg/Tag aufnehmen. In der Empfehlung sind die stoffwechselbedingten Verluste aber auch Sicherheitszuschläge berücksichtigt. Am Ende soll die Nüchternplasma-Konzentration von Ascorbat bei 50 µgmol/l liegen.

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Für Raucher gelten Sonderregeln

Bei Rauchern sind die Stoffwechselverluste höher. Aus diesem Grund sollten Männer 155 mg/Tag und Frauen 135 mg/Tag Vitamin C aufnehmen.

Generell ist die Bevölkerung gut mit Vitamin C versorgt, da die Ascorbinsäure auch in vielen Produkten als Zusatzstoff zu finden ist. Sofern ein Mangel besteht, kann dies passieren bei: einseitigen obst- und gemüsefreien Diäten, Alkoholkrankheit, längere Zeit in extremer Kälte, chronischen Erkrankungen, Dauermedikation mit zum Beispiel ASS, Cortison.

Ferner lässt sich Skorbut, eine klassische Vitamin C-Mangelerkrankung bereits mit 10 mg Vitamin C/Tag verhindern. Aus diesem Grund kommt diese Erkrankung kaum noch vor. Einen leichten Mangel an Vitamin C können Sie durch Müdigkeit, Muskelschwäche, Eisenmangel, Infektanfälligkeit oder schlechter Wundheilung feststellen.

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Reicht die Nahrung für den Tagesbedarf?

Das Vitamin C lässt sich in fast allen tierischen und pflanzlichen Nahrungsmitteln finden.

Im Durchschnitt brauchen Sie einen Tagesbedarf von 100 mg, was durch Obst und Gemüse zu erreichen ist. Essen Sie am Tag zum Beispiel 200 g Kiwi oder Orange, haben Sie Ihren Tagesbedarf gedeckt.

Ferner sind Hagebutten (1250 mg Vitamin C/100 g) und schwarze Johannisbeeren (177 mg Vitamin C/100 g) sehr Vitamin C-haltig, jedoch scheinen diese Früchte bei der Bevölkerung nur wenig Anklang zu finden. Allerdings sind Kartoffeln sehr bliebt. Eine Portion Kartoffeln mit 300 g enthält 45 mg Vitamin C. Verzehren Sie eine Portion Brokkoli mit 200 g, so nehmen Sie 180 mg Vitamin C auf.

Bedenken Sie, dass Vitamin C stark licht- und hitzeempfindlich ist. Wie viel Vitamin C ein Produkt enthält, hängt vom Zeitpunkt der Ernte, vom Transport, aber auch von der Art und Dauer der Lagerung ab sowie der Zubereitungsart. Als Beispiel: Eine rohe rote Paprika enthält 140 mg Vitamin C auf 100 g. Wird sie gedünstet, enthält sie danach nur noch 110 mg Vitamin C auf 100 g.

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Zusatzstoff in der Nahrung

Jedoch nehmen Sie durch verarbeitete Nahrung durchaus eine gewisse Menge auf. So wird Ascorbinsäure als Zusatzstoff (Antioxidans oder auch Farbstabilisator E 300 bis 304, 315 und 316) verwendet. Apfelsaft soll schließlich nicht braun werden und die Wurst muss eine appetitliche rote Farbe haben. Die Ascorbinsäure hemmt die Nitrosaminbildung in Gepökeltem und sorgt dafür, dass Mehl eine bessere Teigeigenschaft erhält. Ebenso findet man den Zusatzstoff in Konserven mit Obst und Gemüse, in getrockneten und tiefgefrorenen Kartoffelprodukten, in Fruchtsäften und Fruchtnektaren, in Konfitüre, Marmelade, Gelee, Wurst- und Fleischwaren als auch Brot und Backmischungen.

Tipp:

  • Essen Sie Obst und Gemüse möglichst roh, da Vitamin C sehr licht- und hitzeempfindlich ist.
  • Halten Sie die Lebensmittel nicht zu lange warm.
  • Unter der Schale befindet sich das meiste Vitamin C, weshalb Sie diese möglichst gut gewaschen mitessen sollten.
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Hinweis

Folgende Vitaminverbindungen sind nach EU Richtlinie 2002/46/EG, Anhang II (Fassung vom 20.03.2021) in Deutschland und anderen EU-Ländern vor Vitamin C in Nahrungsmitteln erlaubt:

  • L-Ascorbinsäure
  • Natrium-L-Ascorbat
  • Calcium-L-Ascorbat
  • Kalium-L-Ascorbat
  • L-Ascorbyl-6-palmitat
  • Magnesiuim-L-ascorbat
  • Zin-L-ascorbat
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Fragen & Antworten

FAQs zum Thema Vitamin C – erstaunlich gesund? – Hätten Sie das gedacht?

1. Reicht eine ausgewogene Ernährung für meinen täglichen Vitamin C Bedarf?

Wenn Sie sich ausgewogen ernähren und täglich auch Obst oder Gemüse auf Ihrem Speiseplan stehen, nehmen Sie auch eine ausreichende Menge an Vitamin C auf.

2. Brauche ich keine Vitamin C Präparte im Winter?

Das Geld für teure Nahrungsergänzungsmittel können Sie sich sparen. Ihr Körper würde ohnehin alles Vitamin C ausscheiden, das er nicht verwerten kann.

3. Können mir Vitamin C Präparate schaden?

Sofern Sie nicht unter Nierensteinen leiden oder dazu neigen, ist Vitamin C unbedenklich. Jedoch sollten Sie bei jedem Nahrungsergänzungsmittel erst mit ihrem Arzt sprechen.

4. Mein Arzt will mit Vitamin C Infusionen mein Immunsystem stärken?

Sofern Ihnen Ihr Arzt diese Therapie anbietet, denkt er sich bestimmt auch etwas dabei. Hinterfragen Sie jedoch ruhig sein Angebot und lassen Sie es sich genau erklären. Auch dürfen Sie gerne eine Zweitmeinung bei einem anderen Arzt einholen.

5. Mein Kind isst kaum Obst und Gemüse. Kann ich ihm Vitamin C Brausetabs geben?

Bei Kinder ist generell von der Gabe von Nahrungsergänzungsmitteln abzuraten. Sprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt, was er Ihnen rät. Versuchen Sie doch statt Obst frisch gemachte Obst- oder Gemüsesäfte zu reichen.

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Fazit

Um die Wirkung und Notwendigkeit von Vitamin C ranken sich viele Mythen. Jedoch können Sie viele davon vergessen und dazu gehört auch diese, dass Sie im Winter Ihr Immunsystem mit extra Vitamin C Präparaten puschen müssen. Sofern Sie sich ausgewogen ernähren, nehmen Sie ausreichend Vitamin C auf und würden alles, was zu viel ist, ohnehin ungenutzt ausscheiden.

Der Beitrag Vitamin C – erstaunlich gesund aber als hochdosiertes Supplement kaum Wirkung erschien zuerst auf Verbraucherschutz.com.

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