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Gefährliche Keime: Obstsalate aus dem Einzelhandel oft ungenießbar


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Wenn Sie sich in der Frühstücks- oder Mittagspause gesund ernähren möchten, könnten Sie sich für einen Obstsalat aus dem Supermarkt entscheiden. Allerdings wurde bei Stichproben festgestellt, dass neben Vitaminen oft auch gefährliche Keime enthalten sind.

Fertig vorgeschnittene Obstsalate werden von Bäckern, Discountern und auch im Supermarkt angeboten. Die Redaktion der Sendereihe „Markt“ des Norddeutschen Rundfunks hat bei verschiedenen Händlern eingekauft und die angebotenen Produkte einem Labortest unterzogen. Die Ergebnisse sind buchstäblich ernüchternd. Von sieben Proben verschiedener Anbieter waren fünf erheblich mit Keimen belastet.

Die Salate wurden der Lebensmitteltoxikologin Prof. Katharina Riehn von der „Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg“ (HAW Hamburg) zur Untersuchung vorgelegt. Nachgewiesen wurden überhöhte Anteile an Hefen und Bakterien, besonders Enterobakterien. Unter diesem Begriff werden diverse Keime zusammengefasst, die unter anderem die Ruhr auslösen können. Andere Erreger können zu Durchfall und Erbrechen führen. Es geht hier also ganz klar um Ihre Gesundheit.

Frische Obstsalate teils nicht essbar

Zunächst wurde die Außentemperatur der Produkte gemessen. Der Salat von Aldi war mit 6,4 Grad gut gekühlt, trotzdem waren die Laborergebnisse erschreckend. Gefunden wurden erhöhte Werte für die Gesamtkeimzahl. Der Anteil von Hefen und Enterobakterien war stark erhöht. Die Wissenschaftlerin zeigte sich entsetzt. Sie befand das Produkt als „in diesem Zustand nicht mehr verzehrfähig„. Aldi bedauert „dass die vorgefundene Ware den Qualitätsansprüchen des Unternehmens nicht entsprochen hat“.

Nächster Testkandidat war der Obstsalat, den die Redakteure im Bahnhofssupermarkt „Yorma`s“ erworben hatten. Die Außentemperatur betrug 14,8 Grad, mehr als doppelt so hoch, wie die empfohlenen 7 Grad. Und je höher die Temperatur, umso besser können sich Mikroorganismen in Lebensmitteln vermehren. Der Bahnhofshändler bedauerte die defekte Kühlung seines Angebots und hatte schon für den nächsten Tag einen Techniker einbestellt.

Auch beim Bäcker gab es keinen einwandfreien Salat

Die „Stadtbäckerei“ bietet ebenfalls Salate an, die nur auf 11,2 Grad gekühlt waren. Die Messungen im Labor waren auch hier bedenklich. Der Grenzwert für Enterobakterien wurde überschritten. Das Unternehmen reagierte auf die Ergebnisse der Analysen und kündigte an, in Zukunft auf das Angebot von Obstsalaten völlig zu verzichten.

REWE konnte beim Obstsalat überzeugen

Rewes Obstsalate kommen auf 11,2 Grad. Das Unternehmen besteht jedoch darauf, dass die Produkte auf 7 Grad gekühlt werden, und zwar nicht wie im Test gemessen an der Oberfläche, sondern im Kernbereich. Die Redakteure von „Markt“ befanden Auswahl und Hygiene des Produktes als vorbildlich. Die Untersuchung im Labor ergab keine negativen Ergebnisse.

Edeka konnte die Produkttester nicht überzeugen. Die Temperatur konnte zwar überzeugen: 8,2 Grad. Hefen und Schimmelpilze waren aber über dem Richtwert. Ebenso die Gesamtzahl der Keime. Die Enterobakterien befanden sich sogar über dem Warnwert. Das Unternehmen geht von einem bedauerlichen Einzelfall aus, „der unseren hohen Anforderungen und Erwartungen nicht entspricht“.

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Kein Clou bei Mr. Clou

Auch Mr. Clou bietet Obstsalate an. Aber auch hier war die Kühlung nicht ausreichend, 11,8 Grad wurden gemessen. Der Gesamtwert der Mikroorganismen war überhöht, die Hefen überschritten den Richt-, die Enterobakterien den Warnwert.

Haben Sie das schon gesehen?

Warum sind fertige Obstsalate so problematisch?

Keime benötigen einen idealen Nährboden, um sich vermehren zu können. Diesen bekommen sie im Obstsalat, der durch die Plastikverpackung und die natürliche Feuchtigkeit in einer Art Biotop ideale Bedingungen hat. Durch das Zerschneiden der Früchte wird der natürliche Schutz des Obstes gegen Bakterien und Pilze zerstört. Der austretende Zellsaft an den Schnittflächen zeiht Keime förmlich an.

Unter Umständen wurden die Früchte schon während der Ernte verunreinigt. Beim Schneiden der Früchte können die Keime an den Schnittstellen in das Gewebe gelangen und sich dort aufgrund des feuchten Klimas vermehren. Durch ungenügende Kühlung wird das sogar noch beschleunigt.

Und die Moral von diesem Test?

Die Laboruntersuchungen bestätigten die Vermutungen, dass die Belastung mit Keimen bei frisch abgepackten Waren deutlich erhöht sein kann. Wenn von sieben Produkten fünf einen hohen Anteil von Darmbakterien aufweisen, sollte der Kunde nur mit großer Vorsicht auf die Produkte zurückgreifen. Gefährlich werden kann es für Schwangere, alte Menschen und Personen mit Vorerkrankungen. Eine geschwächte Konstitution kann zu dramatischen Krankheitsverläufen beitragen.

Lesen Sie in einem weiteren Artikel, wie Fertigbreie für Babys im Test abgeschnitten haben.

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