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So können Apps wie Facebook auf Telefon-Daten zugreifen – Geben Sie nur die notwendigen Berechtigungen, um Datenmissbrauch vorzubeugen


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Mittlerweile lässt sich auf Android-Handys die Facebook-App herunterladen. Angeblich soll diese App die Telefon- und SMS-Listen inzwischen an Facebook übertragen haben. Facebook ist beinah täglich in Nutzung und die App hat Zugriff auf das gesamte Smartphone und somit auch auf die ganzen Daten. Wenn das alles stimmt, worauf ist dann zu achten?

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Jahr 2018 kam es zu einem Aufsehen, denn nachdem es mit Facebook und Cambridge Analytica zu einem Daten-Debakel kam, berichteten Nutzer jetzt davon, dass die sozialen Netzwerke Protokolle über Telefonate und SMS speichern.
  • Die Möglichkeit besteht über die Facebook-App, welche auf Android-Smartphone geladen wird und die offenbar Zugriff auf Telefon- und Nachrichtenverläufe hat.
  • Das Synchronisieren von Adressbüchern spielt unabhängig vom Zugriff der App eine wichtige Rolle und die App sollte abgeschaltet werden, wenn Zweifel vorhanden sind. Bei Facebook lassen sich hochgeladene Kontakte einfach wieder löschen.

Anfang 2018 kamen Dinge ans Licht, die zu einem wahren Skandal wurden. Facebook und Cambridge Analytice waren beteiligt, aber die Datenschützer nicht sonderlich überrascht. Die öffentlich bereitgestellten Informationen lassen sich von fremden Firmen nicht nur erfassen, sondern auch speichern und weiterverarbeiten. Mit Hilfe der Facebook-Einstellungen können Sie diesen Vorgang allerdings einschränken.

Viele Nutzer haben von Facebook eine Kopie der eigenen Profildaten gefordert, nachdem die Berichterstattung durch die Medien gegangen ist. Sie wollten herausfinden, welche Informationen Facebook über sie hat. Es zeigte sich, dass Facebook in erster Linie die Daten von Telefon- und SMS-Verhalten aufzeichnet und speichert. Allerdings war es keine neue Erkenntnis, dass diese Möglichkeit besteht. Aber dass die Daten auch anderweitig genutzt werden, dass hat die Nutzer erschreckt.

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Facebook-App erfasst Telefondaten

Alle Apps, die Sie auf ein Smartphone oder Tablets laden, verlangen eine Berechtigung und das bedeutet, die Anwendung möchte auf bestimmte Bereiche des Geräts zugreifen. 

Unter anderem möchte die Facebook-App den Zugriff auf die Telefon- und SMS-Funktion und mit deren Hilfe werden die Metadaten an Facebook übermittelt. Zu den Metadaten gehören Informationen wie

  • wann haben Sie telefoniert?
  • mit wem haben Sie telefoniert?

Die Inhalte einer SMS oder eines Telefonats zählen nicht zu den Metadaten und Facebook hat bewusst eine Metadatensammlung dementiert.

Google hat trotzdem Anfang 2019 dafür gesorgt, dass die Telefon- und Nachrichtenfunktion von Android-Geräten eingeschränkt wird. Die neuen Android-Versionen haben die Apps nur noch Zugriff, wenn der Nutzer das explizit erlaubt und Nachrichten sendet, empfängt und telefoniert. Gegenüber Google sind die Entwickler mittlerweile verpflichtet zu begründen, warum die App eine solche Funktion benötigt. In diesen Kategorien soll damit ein unbemerktes Erfassen von Nutzerverhalten ausgeschlossen sein.

Nutzen Sie die Möglichkeit, die Berechtigung für Apps einzuschränken, wenn das eigene Betriebssystem die Alternative anbietet. Sie erlauben den Zugriff nur auf Bereiche, welche die App unbedingt braucht. Sie können die Erlaubnis auch nur für einen bestimmten Zeitraum freischalten und zwar, wenn Sie ihn brauchen. Es ist sehr aufwendig, die Daten wieder zu löschen, wenn sie einmal übertragen sind. Zudem muss der Nutzer dem Anbieter vertrauen, dass er alle Daten auf Wunsch auch vernichtet. Ohne Berechtigung funktioniert die App nicht, dann sollten Sie sich Gedanken machen, ob das Risiko die App-Nutzung Wert ist oder Sie nicht lieber auf die App verzichten.

Als Alternative nutzen Sie den Dienst doch einfach mit dem mobilen Browser.

Das Synchronisieren von Kontakten

Das Lesen und Speichern der Anruf- und SMS-Listen ist die eine Sache, aber zusätzlich haben Facebook-Nutzer die Möglichkeit die Kontakte aus dem Adressbuch des Smartphone mit dem Netzwerk zu synchronisieren. 

Mittlerweile bieten fast alle sozialen Netzwerke und Messenger diese Funktion an. Die WhatsApp App funktioniert zum Beispiel nur zu 100%, wenn die Kontakte synchronisiert sind und das ist für die Verbraucherzentralen ein sehr großer Kritikpunkt. WhatsApp gehört nämlich auch zum Facebook-Konzern.

Zurzeit müssen Facebook-Nutzer sich aktiv entscheiden, ob Sie ihre Kontakte synchronisieren. Eine Synchronisierung bedeutet, dass Sie Facebook eine Menge persönlicher Daten liefern und das von Personen, die vielleicht nicht einmal Facebook nutzen. Darunter E-Mailadresse und Telefonnummern. Auf Anfrage gibt Facebook an, dass die Synchronisierung dazu dienen soll, dass der Service verbessert wird und dem Nutzer neue Freunde vorgeschlagen werden können.

Sie haben zum Beispiel im Smartphone einen Kontakt, der auf Facebook aktiv ist, aber noch nicht in der Freundesliste ist, dann schlägt Facebook eine Freundschaft vor.

Löschen Sie hochgeladene Kontakte

Facebook hat ein eigenes Adressbuch, in dem sich die hochgeladenen Kontakte befinden.  

Auf der Seite https://www.facebook.com/invite_history.php ist das Adressbuch zu finden und auch die Möglichkeit, die hochgeladenen Daten zu löschen ist dort möglich. Auch für die Kontakte auf Facebook gibt es eine ähnliche Seite (https://www.facebook.com/mobile/messenger/contacts/).

Sie verhindern das Synchronisieren Ihrer eigenen Kontakte mit Facebook, in dem Sie oben rechts auf die drei horizontalen Linien klicken und den Menüpunkt „App-Einstellungen“ suchen. „Kontakte fortlaufend hochladen“, diesen Punkt schalten Sie einfach ab. Der Punkt kann auch „Kontakte synchronisieren“ heißen.

In die Weitergabe von Daten müssen die Kontakte dem Unternehmen immer erst die Zustimmung erteilen, das gilt eigentlich auch für die Personen, dessen Kontakt Sie im Handy haben. In der Praxis heißt es, dass alle gespeicherten Kontakte mit der Weitergabe ihrer Daten einverstanden sein müssen.

Zahlreiche Mängel – Verbraucherschützer gehen dagegen vor

Die Nutzerdaten können für gezielte Manipulationen genutzt werden, das hat die Meldung über Facebook und Cambridge Analytica gezeigt. 

In Deutschland und Europa versucht Facebook durchgehend die Verbraucherrechte zu umgehen und mittlerweile hat die Verbraucherzentrale Bundesverband schon vier Abmahnung innerhalb der letzten sechs Jahre verschickt. Im Jahr 2015 beanstandeten sie mehr als 26 Mängel und davon handelt es sich bei 19 Stück um Allgemeine Geschäftsbedingungen.

Den Like-Button bei Facebook finden die Verbraucherschützer in Nordrhein-Westfalen sehr kritisch, denn er kann auch auf anderen Seiten zum Einsatz kommen. Mit Hilfe dieses Buttons lassen sich auch Daten von Nutzern sammeln, die nicht mit Facebook verbunden sind. Die Verbraucherzentrale NRW befindet sich im Rechtsstreit mit Firmen, die den Social Plugin Button von Facebook einsetzen.

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Fragen & Antworten

FAQs zum Thema Facebook greift auf Telefondaten zu

1. Welche Apps senden Daten an Facebook?

Mittlerweile gibt es einige Anwendungen, die Daten an Facebook senden. Dazu gehören Spotify, Skyscanner, Indeed Job Search und Shazam. Dabei handelt es sich nur um ein paar bekannte Beispiele, aber es gibt deutlich mehr Apps, die Daten an Facebook senden.

2. Welche Berechtigung braucht Facebook?

Insgesamt braucht Facebook 33 Berechtigungen und diese sind in drei Kategorien unterteilt.

3. Warum beötigen Apps den Zugriff auf meine Daten?

In erster Linie brauchen Apps den Zugriff für die Standortermittlung, dadurch werden Bewegungsprofile erstellt. Aber auch das Einkaufsverhalten und die Freizeitgestaltung lässt sich mit den Apps feststellen.

4. Auf welche Daten greift Facebook zu?

Im Grunde sammelt Facebook alle Daten, die der Nutzer auf seinem Profil bekannt gibt. Zudem greift Facebook auf die Kontakte im Smartphone zu und bekommt damit Zugriff auf Telefonnummern und andere persönliche Informationen.

5. Warum will Facebook Zugriff auf meine Anrufe?

Es gibt die unterschiedlichsten Gründe, warum Facebook Zugriff auf die Anrufe haben will. In der Regel will Facebook das Finden von neuen Freunden vereinfachen und die Serviceangebote verbessern.

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Fazit

In der heutigen Zeit hat jeder zweite Mensch Facebook oder ist auch einem anderen sozialen Netzwerk angemeldet. Zur Anmeldung muss der User Berechtigungen freigeben und dadurch erhält das soziale Netzwerk Zugriff auf Telefonnummern, Namen und anderen Informationen. In den letzten Jahren ist Datenklau ein großes Thema gewesen und auch heute noch in aller Munde. Achten Sie beim Nutzen einer App immer darauf, dass Sie nur die notwendigen Berechtigungen geben!

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