Verbraucherschutz möchte Ihnen Push-Benachrichtigungen schicken.

Bitte wählen Sie Kategorien die Sie abonnieren möchten.



Sommerreifen vs. Winterreifen: Was Sie über Autoreifen wissen müssen


Bitte unterstützen Sie uns

Mit einmalig 3 € tragen Sie zur Erhaltung von Verbraucherschutz.com bei und erkennen unsere Leistung an. Jetzt 3,00 Euro per PayPal senden. So können Sie uns außerdem unterstützen.

Mit einem freiwilligen Leser-Abo sagen Sie Betrügern den Kampf an, unterstützen die Redaktion und bekommen einen direkten Draht zu uns.

Zweimal im Jahr müssen sich Autofahrer mit dem Thema Autoreifen beschäftigen. Während einige ganzjährig Allwetterreifen nutzen, fahren andere auch im Sommer mit Winterreifen. Und dann gibt es noch die Wenigfahrer, die im Winter die Sommerreifen drauf lassen. Darf man das?

Viele Autofahrer nervt das Thema Reifen nur noch. Kein Wunder, denn neben dem Aufwand für das Wechseln der Reifen schlagen die separaten Reifensätze auch finanziell nicht unerheblich ein. Und wenn die ersten Schneeflocken fallen, dann zeigt sich auf den Straßen häufig was gute Reifen bedeuten. Die Stiftung Warentest hat sich mit dem Thema einmal näher beschäftigt und wir erklären in diesem Artikel, was Sie zu Sommer- und Winterreifen wissen sollten und welche Reifenpflicht eigentlich gilt.

Winterreifen sind seit 2010 in Deutschland Pflicht. Bei winterlichen Straßenverhältnissen darf niemand mit Sommerreifen unterwegs sein. Als grobe Orientierung gilt: Von O bis O, also von Oktober bis Ostern, sollten die Winterreifen aufgezogen sein.

Die Straßenverkehrsordnung sagt in § 2, Absatz 3a: Bei „Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte“ dürfen nur entsprechend ausgerüstete Kraftfahrzeuge bewegt werden. Die Vorstellung, Winterreifen seien bei Temperaturen von weniger als 7 Grad sinnvoll, bezeichnet Torsten Hesse, Reifenexperte beim TÜV Thüringen, als einen Mythos. Denn Sommerreifen moderner Fabrikation „können auch knapp über dem Gefrierpunkt Vorteile gegenüber Winterreifen haben“. Der Experte rät aber, die O-bis-O-Regel zu beachten.

Die Bußgelder für Sommerreifen im Winter

Wird ein Kraftfahrer bei entsprechend winterlichen Straßenverhältnissen mit Sommerbereifung angetroffen, erhöht sich das unliebsame Guthaben in Flensburg um einen Punkt. Als Bußgeld kassiert der Beamte 60 Euro. Werden andere Verkehrsteilnehmer behindert oder ist man gar an einem Unfall beteiligt, kann es erheblich teurer werden.

Winterreifen das ganze Jahr?

Verboten ist diese Unsitte nicht und es gibt auch kein generelles Bußgeld. Aber im Sommer haben die Winterreifen deutliche Schwächen. Sie nutzen sich dann schneller ab, die Fahrstabilität wird gemindert und der Bremsweg länger, besonders auf trockenem Untergrund. In Gegenden mit hohem Baumbestand kann es im Spätherbst nach dem ersten Laubfall in Kurven rutschig werden, denn das breite Profil findet auf nassem Laub kaum Halt – im Gegensatz zum Sommerreifen.

Problematisch könnte es werden, wenn es aufgrund der Winterreifen an einem heißen Sommertag zu einem Unfall kommt.

E-Scooter im Winter – Gibt es eine Winterreifen-Pflicht?

Können Sie im Winter bei Schnee und Eis mit dem E-Scooter fahren?. Gibt es für diese neue Fahrzeugklasse eigentlich eine Winterreifen-Pflicht oder sind die Roller im Winter gar verboten? Werden die E-Roller weiterhin so präsent

0 Kommentare

Allwetterreifen – ein guter Kompromiss

Wem der Reifenwechsel zwei mal im Jahr zu aufwendig erscheint, für den kann der Ganzjahresreifen eine Alternative sein. Im Winter sind aber nur Allwetterreifen erlaubt. Man erkennt sie am Alpine-Symbol, dem Piktogramm mit einem Berg und Schneeflocken. Der M+S-Reifen ohne Symbol ist noch bis 2024 erlaubt, wenn er vor 2018 verkauft wurde. Die Reifen für das ganze Jahr sind aber teurer als andere, weniger sicher und der Verschleiß ist höher. Außerdem erhöht sich der Benzinverbrauch.

Die Haftpflicht zahlt, die Kasko fragt einen Anwalt

Wenn Sie mit den falschen Reifen unterwegs sind und einen Unfall verursachen, zeigt sich die Kfz-Haftpflichtversicherung kulant und übernimmt den Schaden am anderen Fahrzeug. Für die Dellen am eigenen Gefährt ist die Vollkasko-Versicherung zuständig. Bei grober Fahrlässigkeit aber haben die Juristen das Wort und tauschen ihre Meinungen aus: Das Oberlandesgericht Frankfurt/Main (Az. 3 U 186/02) gab der Versicherung recht, die nach einem Unfall in den Alpen mit Sommerreifen nicht zahlen wollte.

Als aber in Hamburg ein PKW mit Sommerreifen bei Schnee gegen eine Wand rutschte, zeigte sich das dortige Landgericht (Az. 331 S 137/09) nachsichtig und wähnte ein gleichartiges Malheur bei Winterbereifung. Die Stiftung Warentest empfiehlt ohnehin einen Verzicht auf Kürzungen in Versicherungstarifen bei einer groben Fahrlässigkeit.

Wissen Sie eigentlich, wie Sie sich bei einem Unfall auf dem Parkplatz richtig verhalten? Weitere nützliche Informationen für Verbraucher finden Sie in unserer Verbraucherwelt.

1 Gedanke zu „Sommerreifen vs. Winterreifen: Was Sie über Autoreifen wissen müssen“

  1. Ich kann nur sagen, dass ich seit meinem ersten Auto immer Ganzjahresreifen nutzte und damit seit über 40 Jahren bestens fahre! Ich habe alle Entwicklungsgenerationen vom Good Year Vector All Seasons durch, kann mich weder über Kraftstoffverbrauch noch über Laufleistung beschweren: In der Regel fahre ich einen Satz Reifen 2 Jahre von Winter bis Sommer und bin damit selbst auf dem Mercedes 240 D fast 60.000 km abgespult.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar