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Ticketbetrug auf Facebook & Instagram: So werden Sie unbemerkt aus Afrika abgezockt (Video)


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Tickets, egal ob sie für ein Konzert oder eine Sportveranstaltung sind, kosten meist viel Geld und sind in der Regel schnell vergriffen. Diesen Umstand machen sich Kriminelle zu Nutze und versuchen Tickets über Facebook zu verkaufen. So läuft die Betrugsmasche in Facebook-Gruppen und dem Facebook-Messenger.

Tickets für Veranstaltungen kauft man heutzutage nicht mehr an der Abendkasse. Die Eintrittskarten werden meist über den Veranstalter oder bekannte Portale vertrieben. Für jede Veranstaltung gibt es ein begrenztes Kontingent an Karten. Tickets für besonders beliebte Veranstaltungen sind meist sehr teuer und immer schnell ausverkauft. Da hoffen viele, in auf Facebook oder in Kleinanzeigen-Märkten ein zu viel gekauftes oder aus bestimmten Gründen nicht mehr benötigtes Ticket zu ergattern. 

Kriminelle nutzen diesen Umstand aus und platzieren gefälschte Angebote. Sie verkaufen dann angeblich Tickets für Veranstaltungen, die seit Wochen ausverkauft sind oder sie bieten Karten zu einem Bruchteil des eigentlichen Verkaufspreises an. Die Angebote finden Sie verstärkt in den sozialen Medien wie Facebook oder Instagram. Der Kauf der Tickets erfolgt dann unsicher über den Facebook-Messenger oder per Instagram-Direktnachricht

Wie wird das Ticket angeboten?

Begehrte Tickets für Veranstaltungen sind oft kurz nach dem Verkaufsstart vergriffen. Oder sie sind so teuer, dass sie für den ein oder anderen einfach unbezahlbar sind. Das nutzen Kriminelle schamlos aus. In letzter Zeit häufen sich Angebote in den sozialen Medien, bei denen eigentlich teure oder bereits vergriffene Tickets zu Schnäppchenpreisen angeboten werden. Wer hier nicht aufpasst, verliert schnell sein Geld.

Diese „Verkäufer“ stellen ihre Angebote gezielt in einschlägigen Facebook-Gruppen ein. Dabei geht es auch nicht immer um Konzerte von Superstars. Gerade bei regionalen Veranstaltungen kommt selten der Verdacht auf, dass es sich um einen Betrug handeln könnte. Die Tickets werden auch oft zum originalen Verkaufspreis angeboten. Auch das mindert den Verdacht eines gefälschten Angebotes. Tritt der vermeintliche Verkäufer als Privatperson auf, kommt der Kontakt in den meisten Fällen per Facebook-Messenger zustande. 

Wie läuft der fingierte Verkauf ab?

In der Regel melden Sie sich bei einem Kaufinteresse beim Verkäufer per Facebook-Messenger. Beim Hin- und Herschreiben wird dann der Preis verhandelt und Sie werden sich über die Zahlungsbedingungen einig. Sollten Sie versuchen, das Risiko zu minimieren und fragen nach der persönlichen Übergabe von Geld und Tickets, folgt an dieser Stelle das typische Betrüger-Verhalten. Kriminelle meiden den persönlichen Kontakt. Der Verkäufer wählt natürlich einen Artikelstandort aus, der eine persönliche Abholung für Sie scheinbar unattraktiv macht. In einigen Fällen versucht der Verkäufer Ihr Vertrauen zu stärken, indem er Ihnen eine Kopie seines Ausweises zuschickt. Das passt natürlich zum Verkäufernamen im Facebook-Profil.

Ziel der Betrüger ist es, dass Sie das Geld für die Tickets per PayPal senden. Die Kriminellen setzen bei den Zahlungsmethoden oft auf PayPal. Dabei aber nicht auf die herkömmliche Zahlungsweise, sondern auf PayPal Freunde & Familie. Diese Zahlungsmethode sollten Sie nie bei geschäftlichen Zahlungen nutzen. Denn Ihnen steht kein PayPal-Käuferschutz, wie bei PayPal Waren & Dienstleistungen, zur Verfügung. Sie tragen das alleinige Risiko.

Erst nach Geldeingang versendet der vermeintliche Verkäufer die Eintrittskarten. Doch auf die Tickets können Sie lange warten. Schließlich handelte es sich bei allen Informationen um Fake-Daten. Es gibt weder die Veranstaltungstickets noch haben Sie mit der Person verhandelt, die sich Ihnen vorgestellt hat. Doch wie kommt der Betrüger an den fremden Personalausweis und das Facebook-Profil? Das lernen skeptische Kunden schnell kennen.

Misstrauische Kunden werden ebenfalls abgezockt

Sollten Sie zu misstrauisch sein und absolut kein Geld im Voraus überweisen wollen, dann hat der Verkäufer eine vermeintlich gute Lösung. Er bietet Ihnen an, dass er Ihnen vertraut und die Karten zuerst versendet. Sie bezahlen den vereinbarten Preis erst dann, wenn die Tickets bei Ihnen angekommen sind. Viele Nutzer empfinden diese Variante als sicher. Damit der Verkäufer Ihnen vertrauen kann, bittet er um Zusendung einer Ausweiskopie. Schließlich hat er seinen Ausweis schon zu Ihnen gesendet und möchte jetzt wissen, ob Sie auch ehrlich sind.

Viele Facebook-Nutzer sehen das ein und versenden eine Kopie Ihres Ausweises. Und damit hat der Betrüger sein Ziel erreicht. Natürlich wird er Ihnen keine Tickets senden. Aber er hat Ihren Ausweis und damit eine neue Identität, mit der er weitere Facebook-Nutzer betrügen kann. Sie haben den Schaden, da jetzt Ihre Identität missbraucht wird. Dafür legt der Kriminelle schnell noch ein Profil mit Ihrem Namen an und schon kann es weitergehen. Auf diese Weise sind die Ganoven auch schon an den Ausweis gekommen, den sie Ihnen zugesandt hatten. Ein böses Spiel, bei dem Sie nur verlieren können.

Wie können Sie sich gegen betrügerische Angebote schützen?

Beinahe täglich werden Verbraucher mit neuen Betrugsmaschen konfrontiert. Selbst Profis können nicht in jedem Fall einen Betrug auf Anhieb erkennen. Allerdings können Sie das Risiko minimieren zum Opfer eines Betrügers zu werden, wenn Sie ein paar einfache Regeln beim Ticketkauf beachten:

  • Kaufen Sie die Tickets bei namhaften Anbietern. In Facebook-Gruppen bekommen Sie in der Regel keine Veranstaltungstickets. 
  • Begehrte Tickets, die zum Bruchteil des Originalpreises verkauft werden, sind in der Regel betrügerische Angebote.
  • Wenn Sie Tickets von Privatpersonen kaufen: tauschen Sie immer Ware gegen Geld bei einem persönlichen Treffen. Nur dann können Sie prüfen, ob die Tickets überhaupt gültig sind, da viele Eintrittskarten heute personalisiert und nur für die aufgedruckte Person gültig sind.
  • Lehnt der Verkäufer den persönlichen Kontakt ab und besteht auf eine Vorauszahlung, sollten Sie vom Kauf abstand nehmen.
  • Zahlen Sie nie im Voraus oder per PayPal Freunde & Familie.
  • Versenden Sie niemals Bilder Ihrer Ausweisdokumente an fremde Personen.

Haben Sie das schon gesehen?

Wurden Sie mit Konzerttickets auf Facebook abgezockt – das ist zu tun

Sind Sie Opfer eines Betrügers geworden, sollten Sie eine Anzeige erstatten. In unserem Ratgeber finden Sie Tips  was Sie bei der Erstattung einer Strafanzeige bei der Polizei beachten sollten. In vielen Bundesländern können Sie bereits eine online eine Strafanzeige erstatten. 

Außerdem sollten Sie das Profil eines möglichen Betrügers in jedem Fall bei Facebook melden. Auch auf Instagram können Sie Beiträge, Kommentare und Profile melden. Wenn das mehrere Nutzer tun, kann das Profil gesperrt werden. Damit schützen Sie andere Nutzer.

Ihre Erfahrungen sind gefragt

An dieser Stelle sind Sie gefragt. In den Kommentaren unter dem Artikel können Sie uns und unseren Lesern Ihre Erfahrungen beim Ticketkauf oder  -verkauf mitteilen. Sie können auch Fragen stellen, die wir oder die Leser zeitnah beantworten. Haben Sie eine andere Masche entdeckt, können Sie uns gern eine E-Mail an [email protected] schicken. Wir würden uns dem Thema annehmen und bei Bedarf eine Warnung veröffentlichen.

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