Verbraucherschutz möchte Ihnen Push-Benachrichtigungen schicken.

Bitte wählen Sie Kategorien die Sie abonnieren möchten.



Online-Ticketbörse Viagogo: hohes Risiko und hohe Preise – Wissenswertes


Bitte unterstützen Sie uns

Mit einmalig 3 € tragen Sie zur Erhaltung von Verbraucherschutz.com bei und erkennen unsere Leistung an. Jetzt 3,00 Euro per PayPal senden. So können Sie uns außerdem unterstützen.

Mit einem freiwilligen Leser-Abo sagen Sie Betrügern den Kampf an, unterstützen die Redaktion und bekommen einen direkten Draht zu uns.

Viagogo ist eine Ticketbörse, die Fans nutzen können, um Tickets für diverse Veranstaltungen von angeblichen Privatpersonen zu kaufen. Sollte das Ticket auf dem Postweg verloren gehen oder gar überteuert sein, so erhält der Kunde keine Hilfe.

Das Wichtigste in Kürze

  • Viagogo sieht wie eine ganz normale Ticket-Vorverkaufsstelle im Internet aus, ist aber eine Ticketbörse. Das bedeutet: Über die Seite werden nur Tickets von Verkäufern an Käufer vermittelt. Für den Käufer bleibt der Verkäufer jedoch anonym.
  • Der Käufer trägt das Risiko ganz alleine, wenn es mit dem Ticket Probleme gibt. Diese können Mehrkosten, kein Einlass, auf dem Postweg verloren gegangene oder gar falsche Tickets sein.
  • Meist sind die Tickets auf Viagogo wesentlich teurer als bei den eigentlichen Verkaufsstellen.
  • Zusätzlich fallen bei Viagogo hohe und zum Teil nicht verständliche Gebühren für die Vermittlung an.

Viagogo – offiziell kein Ticket-Verkaufsportal

Sie können bei Viagogo Tickets von Verkäufern kaufen oder Ihre eigenen Karten anbieten.

Leider ist die Plattform so gestaltet, dass Verbraucher nur schwer erkennen können, dass dies keine offizielle Vorverkaufsstelle ist.

Obgleich einige Klicks getätigt werden müssen, wird während des ganzen Kaufvorgangs kein Hinweis darauf gegeben, dass Viagogo nicht als Verkäufer der Tickets gilt. Die Plattform vermittelt lediglich zwischen Käufern und Verkäufern. Die Ticketbörse aus der Schweiz bietet keine Möglichkeit, konkret nach Tickets zu suchen. Insofern macht sie auch keine Angaben dazu, wer der eigentliche Verkäufer der Tickets ist. Für den Käufer macht alles den Anschein, als würde er sich auf einer offiziellen Kartenverkaufsseite aufhalten. Obwohl es sich nur um eine Vermittlung handelt, zeigt Viagogo dies nicht ausreichend an. Der Käufer trägt in diesem Fall das Risiko von zu hohen Preisen oder Ticketverlust auf dem Postweg selbst. Wer die Tickets wirklich verkauft hat, wird nicht bekannt gegeben.

Die Probleme beim Einkauf auf der Ticketbörse werden im Moment ganz deutlich. Wegen der Corona-Krise wurden viele Veranstaltungen abgesagt oder verschoben. Im Normalfall hätte der Käufer hier einen Anspruch, der er beim Veranstalter geltend machen könnte. Da die Ticketbörse die Tickets aber nur vermittelt, kann der Käufer keine Ansprüche erheben. Zumal der Verkäufer oftmals unbekannt bleibt. Wie Sie vorgehen können, wenn eine Veranstaltung wegen Corona abgesagt oder verlegt wurde, erfahren Sie hier.

Preisaufschläge und hohe Gebühren

Der Ticketzweitmarkt boomt bei Verbrauchen, wenn es um den Kauf von Tickets im Internet geht.

Jedoch gilt zu bedenken, dass die Kosten hier meist wesentlich höher sind, als wenn Sie direkt beim Veranstalter oder einem offiziellen Tickethändler einkaufen. Gerade die begehrten Tickets werden bei Viagogo zum Teil sogar achtmal höher angeboten – diese Erfahrung wurde von den Marktwächtern in Bayern gemacht.

Zwar wurden die Preisaufschläge von Verbraucherschützern auf der Ticketplattform für Münchner Konzerte untersucht, jedoch mit ernüchterndem Ergebnis. Im Durchschnitt würden Tickets im Veranstaltungszeitraum April bis Mai 2019 gut dreimal mehr kosten als im Originalpreis. Ferner hält die Ticketbörse auch noch die Hände auf und kassiert unverständliche Gebühren.

Unverständlich und irreführend

Der Käufer wird von Viagogo nicht darauf hingewiesen, dass zum Preis auch noch Kosten für Abwicklung, Buchung und Umsatzsteuer kommen.

Dies gilt bei den Verbraucherschützern ganz klar als ein Verstoß, weil sie nicht dem Grundsatz der Preisklarheit nachgehen. Zudem ist auch das Garantieversprechen bezüglich einer Ersatzlieferung bei postalischem Ticketverlust oder einer Erstattung irreführend. Auf der Plattform wird damit geworben, dass der Käufer das Ticket auf jeden Fall erhält. Für den Verkäufer liest sich das so, als würde er auf einer seriösen Ticketverkaufsstelle einkaufen. Jedoch gilt diese Garantie nur für das, was dem Käufer im rechtlichen Sinne ohnehin zustehen würde. Liest man sich indes die AGB durch, so wird diese Garantie zusätzlich beschränkt.

Viagogo wurde sogar schon via Abmahnschreiben dazu aufgefordert, auf der Webseite deutlich hervorzuheben, dass es sich nur um eine Ticketbörse handelt. Ebenso sollten sie die Preise transparent halten. Auch wurde dazu ermahnt, keine „Viagogo-Garantie“ als Werbung zu nutzen.

Verbraucherzentrale warnt vor Ticketbörsen wie Viagogo

Über Ticketbörsen sind die begehrten Eintrittskarten oft auch dann noch erhältlich, wenn sie offiziell längst ausverkauft sind. Doch häufig werden neben ohnehin schon überhöhten Preisen auch noch Gebühren verlangt. Was Sie beim Ticketkauf im Netz beachten

21 comments

Klage für Viagogo

Viagogo wurde im April 2018 von den Marktwächterexperten vor dem Landgericht München verklagt.

Wobei hier erwähnt werden muss, dass eine vorherige Abmahnung vom Unternehmen unbeachtet blieb. Bei diesem wurde beanstandet, dass der Internetauftritt eher wie eine Ticketverkaufsstelle und nicht wie eine Ticketbörse wirkt.

Sogar das Landgericht München konnte hier zu dem Entschluss kommen, dass Viagogo deutlich transparenter werden muss, damit Verkäufer auch wissen, auf welcher Internetseite sie sich befinden. Zudem darf keine Garantie für die Eintrittskarten gegeben werden, zumal es sich bei manchen sogar um personalisierte handelt. Mit diesen würde der Käufer keinen Einlass erhalten, wenn das Ticket nicht auf ihn ausgestellt ist. Jedoch ist die Entscheidung des Landgerichtes noch nicht rechtskräftig und Viagogo hat auch gleich reagiert und ist in Berufung gegangen.

Ihre Erfahrung zählt!

Ihre Erfahrungen können für Marktbeobachtungen sehr wichtig sein: Informieren Sie uns deshalb über Ihre negativen Erfahrungen, die Sie mit verschiedenen Unternehmen, Produkten oder Anbietern hatten.

Hierfür können Sie unser kostenloses Formular für Beschwerden nutzen >>

Die Risiken beim Zweitmarkt

Haben auch Sie schlechte Erfahrungen mit postalisch verloren gegangen Tickets, überteuerten Preisen oder einem schlechten Kundenservice gemacht?

Sobald Sie auf Online-Ticketbörsen einkaufen, gehen Sie auch Risiken ein. Worauf Sie achten sollten, was Ihre Rechte sind und was Sie sonst noch wissen sollten, lesen Sie hier.

Personalisierte Tickets

Achtung ist bei personalisierten Ticktes geboten.

Obgleich Sie das Ticket rechtmäßig erworben haben, gibt es keinen Einlass für Sie, wenn nicht Ihr Name auf dem Ticket steht. Aus diesem Grund sollten Sie ein personalisiertes Ticket niemals über einen Zwischenhändler kaufen. Dieser vermittelt die Karten lediglich an den Käufer und somit haben Sie schlechte Chancen, dass das Ticket auch mit Ihrem Namen versehen wird.

Einkauf im Fakeshop: So bekommen Sie Ihr Geld zurück

Sie haben in einem Fakeshop eingekauft und bekommen gerade mit, dass Sie womöglich betrogen wurden? In diesem Fall ist guter Rat teuer. Bei uns erhalten Sie diesen jedoch kostenlos. Wir erklären konkret, was Sie nach

77 comments

Fragen & Antworten

FAQs zum Thema Online-Ticketbörse Viagogo: hohes Risiko und hohe Preise – Wissenswertes

1. Frage Handelt es sich bei Viagogo um einen offiziellen Tickethandel?

Antwort Obgleich die Seite so wirkt, handelt es sich hierbei nur um eine Plattform, die Verkäufer und Käufer zusammenbringt. Viagogo ist somit nur ein Zwischenhändler, also eine Handelsplattform.

2. Frage Gibt es eine Garantie, wenn mein Ticket nicht ankommt?

Antwort Sollte Ihr Ticket auf dem Postweg verloren gehen, so haben Sie schlechte Karten. Meist wird Ihnen auch der Verkäufer nicht preisgegeben, weshalb Sie hier nicht viel unternehmen können.

3. Frage Warum sollte man bei personalisierten Tickets aufpassen?

Antwort Obwohl Sie das Ticket rechtlich erwerben, besteht das Risiko, dass der Name des Verkäufers auf dem Ticket steht. In diesem Fall hätten Sie keinen Zutritt zu der Veranstaltung. Es ist leider nicht gewährleistet, dass der Verkäufer, das Ticket auch mit Ihrem Namen versieht.

4. Frage Warum darf Viagogo weiterhin als Handelsplattform auftreten?

Antwort Grundsätzlich ist es nicht verboten als Zwischenhändler zu agieren. Jedoch wurde das Unternehmen bereits gerichtlich dazu aufgefordert die Seite so zu gestalten, dass Käufer auch gleich ersehen, dass es sich nur um eine Handelsplattform und nicht um einen offiziellen Tickethändler handelt.

5. Frage Kann man auf Viagogo Geld sparen?

Antwort Begehrte Tickets können durchaus teuer sein, doch auf Viagogo haben Sie das Risiko, dass die Preise noch höher sind. Die Verkäufer kaufen die Tickets und wollen damit Geld machen, bieten Sie deshalb wesentlich teurer an.

Warnung vor Onlineshops: Hier dürfen Sie nicht einkaufen (Fakeshop Liste)

Achtung: Neue Fakeshops entdeckt! Das Geld ist weg und die Ware kommt nicht oder es kommt nur minderwertige Ware. Diese Erfahrung machen einige Verbraucher in Deutschland beim Onlineshopping. Betrüger eröffnen Onlineshops, die es nur virtuell

1.224 comments

Fazit

Beim Ticketkauf im Internet sollten Sie besonders vorsichtig sein, da sich hier viele Schwarze Schafe tummeln. Gerade Viagogo fällt hier negativ auf, da die Handelsplattform nur als Zwischenhändler auftritt, dies jedoch nicht eindeutig aus dem Internetauftritt hervorgeht. Halten Sie sich lieber an die offiziellen Tickethändler, da Sie dort nicht nur Geld sparen können, sondern auch eine echte Garantie haben.

Schreibe einen Kommentar