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Notfallmedizin – Jodtabletten nur bei radiologischen oder nuklearen Notfällen


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Die Anreicherung von radioaktivem Jod wird durch nichtradioaktives Jod in der Schilddrüse blockiert, so dass Jodtabletten als Sofortmaßnahme gegen Schilddrüsenkrebs zum Einsatz kommen. In der Notfallmedizin ist Jod nicht mehr wegzudenken, egal, ob bei einem radiologischen oder nuklearen Notfall.

Das Wichtigste in Kürze

  • Hoch dosierte Jodtabletten dienen bei einem nuklearen Unfall als Schutz vor Schilddrüsenkrebs, so dass jede Person entsprechende Tabletten einnehmen muss.
  • Im Notfall verteilen die Katastrophenschutzbehörden kleine Pakete mit diesen Tabletten, aber die Einnahme darf nur nach ausdrücklicher Aufforderung dieser Behörden erfolgen. Zudem muss darauf geachtet werden, dass wirklich nur die genannte Menge eingenommen wird, so dass keine gesundheitlichen Folgen auftreten.
  • Die jodhaltigen Notfalltabletten eignen sich nicht als Nahrungsergänzungsmittel und für Personen über 45 Jahren besteht sogar eine Gefahr für die Gesundheit, so dass Personen ab 45 keine hochdosierten Jodtabletten bekommen.
  • Wenn Sie jünger als 45 Jahre sind und an einer Jodüberempfindlichkeit oder Schilddrüsenerkrankung leiden, dann sollten Sie ein ärztliches Gespräch führen, um eventuelle Alternativtabletten zu finden.
  • Allerdings schützen die Jodtabletten nicht vor anderen radioaktiven Stoffen (Cäsium, Strontium), so dass diese Stoffe zu schweren Erkrankungen wie Krebs oder Leukämie führen können.

Der Einsatz von hochdosiertem Jod

Radioaktives Jod 16 wird bei einem nuklearen Unfall, beispielsweise bei einem Kernkraftwerk, freigesetzt und die Folgen können schwerwiegend sein, so dass die Behörden hochdosierte Jodtabletten rausgeben.

Das freigesetzte Jod wird vom Körper aufgenommen und in der Schilddrüse eingelagert, genau wie natürliches Jod auch. Radioaktives Jod hat eine ausgehende Strahlung und sie kann dafür sorgen, dass das Risiko an Schilddrüsenkrebs zu erkranken sehr hoch ist. Besonders Kinder und Jugendliche können schwer erkranken, aber auch alle anderen Personengruppen sind gefährdet.

Eine Möglichkeit dies zu verhindern ist die Einnahme von nicht-radioaktivem Jod in hoher Konzentration. Dadurch wird die Schilddrüse gesättigt, so dass eine Jodblockade entsteht. Wenn Sie das Jod also zum richtigen Zeitpunkt einnehmen, dann kann die Einlagerung des radioaktiven Jods verhindert werden und eine Erkrankung ist sehr unwahrscheinlich.

Zur Behandlung von Schilddrüsenkrankheiten verschreibt der Arzt meistens Jodtabletten, aber diese Tabletten eignen sich nicht als Jodblockade, denn die Jodmenge ist zu gering. Diese Jodtabletten dienen rein der Behandlung, so dass im Ernstfall auch die erkrankten Personen hochdosierte Tabletten nehmen müssen.

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Der richtige Einnahmezeitpunkt

Damit eine Jodblockade entstehen kann, muss ein enges Zeitfenster eingehalten werden, so dass die Jodtablette mit hoher Dosis nur wenige Stunden nach dem Aussetzen des radioaktiven Jods einzunehmen ist.

Grundsätzlich haben die hochdosierten Jodtabletten eine gute Schutzwirkung, aber diese lässt mit der Zeit nach, so dass die Schutzwirkung auf 80% 48 Stunden vorher, dann auf 50% bei 72 Stunden vor und 40 bei 96 Stunden danach sinkt.

Die Behörden berechnen im Notfall immer das zeitliche Eintreffen der radioaktiven Wolke und zudem folgt eine Messung der radioaktiven Jodkonzentration. Danach unterrichten sie die Bevölkerung über

  • das Radio
  • das Fernsehen
  • soziale Medien
  • Internet
  • Warn-App NINA (Notfall-Informations- und Nachrichten App des Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe)
  • Sirenen
  • Lautsprecherdurchsagen von Polizei und Feuerwehr

und informieren sie über das weitere Vorgehen.

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Bitte beachten Sie, dass Sie keine Eigenmedikation durchführen dürfen! Die Behörden informieren Sie über alle wichtigen Informationen zur Einnahme der Tabletten und daran sollten Sie sich halten, damit die Wirkung optimal ist.

Die Notfall-Jodtabletten

Im Ernstfall bekommt die gesamte Bevölkerung unter 45 Jahren im Umkreis von 100 km des Störfalls Jodtabletten, so dass die Bevölkerung optimal geschützt werden kann.

Das Bundesamt für Strahlenschutz verteilt die Blister ohne Umverpackung mit Merkblatt im ganzen Bundesgebiet auch an Säuglinge, Kinder, Jugendliche unter 18 Jahren und Schwangere. Sie können sich bei Ihrer Gemeinde informieren, wo die Ausgabestellen für Jodtabletten sind, so dass Sie im Notfall Bescheid wissen.

Die Strahlenschutzkommission rät Personen über 45 Jahren von der Einnahme der hochdosierten Jodtabletten aus medizinischen Gründen ab.

Die hochdosierten Jodtabletten dürfen nach nur Aufforderung der Katastrophenschutzbehörden eingenommen werden und dann auch nur in der genannten Menge.

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Viel zu hoher Jodgehalt also kein Nahrungsergänzungsmittel

In den besonderen Jodtabletten ist eine Dosis von 130 mg Kaliumjod, also 100 mg Jod in zwei Tabletten für Erwachsene enthalten.

Die täglich empfohlene Jodmenge liegt bei 200 ug und somit sind die Tabletten 500fach mehr mit Jod bestückt. Nahrungsergänzungsmittel oder Arzneimittel gegen Kropfes enthalten zwischen 100 und 200 ug.

Die Experten sagen, dass mehr als 500 ug Jod am Tag schädlich und somit nicht sicher ist. Sie sollten immer darauf achten, dass Sie keine dauerhafte Jodüberversorgung haben denn das kann zu schweren gesundheitlichen Problemen führen. Es kann sich eine jodinduzierte Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)  oder ein Kropf (Struma) entwickeln. Für Patienten mit einer genetischen Disposition für eine Autoimmunerkrankung (Morbus Basedow, Autoimmunthyreoiditis)kann ein zu hoher Jodkonsum problematisch werden.

Holen Sie sich eine ärztliche Beratung, wenn Sie eine bekannte Überempfindlichkeit gegen Jod haben oder es eine Schilddrüsenerkrankung gibt. Dann müssen Alternativen gesucht werden.

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Keine Jodtabletten für über 45-Jährige

Im Katastrophenfall bekommen alle Personen über 45 Jahre keine Jodtabletten, weil eine Überschreitung der geltenden Joddosis für ältere Personen zu Lebensgefahr führen kann.

Gerade ältere Personen haben eine funktionelle Autonomie der Schilddrüse und wenn diese Personen einmal eine Menge von mehr als 500 ug am Tag zu sich nehmen, dann kann es zu einer Entgleisung des Stoffwechsels kommen. Das ist gefährlich und kann weitreichende gesundheitliche Folgen haben, so dass die Behörden keine Tabletten an sie rausgeben.

Das Risiko einer solchen Entgleisung sehen die Experten als deutlich tragischer an als die Gefahr, dass die Person möglicherweise an einer Schilddrüsenkrebserkrankung leidet. Bis zum Ausbruch der Krankheit können zwischen 30 und 40 Jahre vergehen und das scheint sicher zu sein.

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Sonderfall in Aachen

Im Jahr 2017 hat die Region Aachen, mit der Stadt Aachen, der Städteregion Aachen und die Kreise Heinsberg, Düren und Euskirchen die Erlaubnis bekommen, Jodtabletten vorbeugend auszugeben. 

Das NRW-Innenministerium hat die Erlaubnis gegeben, dass die Jodtabletten nicht erst bei einem Reaktorunfall ausgegeben werden. Die bezugsberechtigen Bewohner unter 45 Jahren können einen Bezugsschein beantragen, so dass Sie sich kostenlos die Jodtabletten in der Apotheke abholen können. Der Hintergrund ist einfach, denn Aachen ist nicht weit von dem belgischen Kernkraftwerk Tihange entfernt und das Kraftwert ist als störanfällig bekannt.

Schutz vor anderen radioaktiven Stoffen ausgeschlossen

Bei einem Störfall werden aber auch noch andere radioaktive Stoffe freigesetzt und dazu gehören mit unter Cäsium oder Strontium.

Diese Stoffe können ebenfalls schwere Erkrankungen wie Leukämie oder Krebs auslösen, aber die Einnahme der hochdosierten Jodtabletten bietet keinen Schutz, auch nicht vor möglichen Folgeschäden.

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Medikamente werden heute auf unterschiedlichen Wegen angeboten, egal ob über eine Apotheke vor Ort, den Versandhandel oder einer Drogerie. Jeder Weg bietet Ihnen Vor- und Nachteile.

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Fragen & Antworten

FAQs zum Thema Jodtabletten

1. Wann müssen die hochdosierten Jodtabletten eingenommen werden?

Die Behörden für Katastrophenschutz geben die Information raus, wann die hochdosierten Jodtabletten eingenommen werden. Sie dürfen auf keinen Fall auf eigene Regie die Einnahme durchführen, denn das Wirkungsfenster ist begrenzt.

2. Woher bekomme ich die hochdosierten Jodtabletten?

Sie können sich beim Katastrophenschutz Ihrer Gemeinde informieren, denn die Behörden wissen, wo es die hochdosierten Jodtabletten im Ernstfall gibt.

3. Wie gefährlich sind die hochdosierten Jodtabletten?

Die hochdosierten Jodtabletten sind im Normalfall gefährlich, denn die Dosis ist 500x so hoch wie der Tagesbedarf. Es kann zu schweren Nebenwirkungen und sogar langwierigen Erkrankungen kommen, so dass Experten sagen, dass die Tabletten nur nach Anweisung einzunehmen sind.

4. Müssen die hochdosierten Jodtabletten im Ernstfall bezahlt werden?

Nein, denn im Ernstfall handelt es sich um eine vorsorgliche Reaktion der Behörden. Die Tabletten bekommen Sie am Ausgabeort umsonst, aber sollten Sie nur nach behördlicher Aufforderung einnehmen.

5. Ist in Deutschland ein Jodmangel möglich?

Eigentlich ist in Deutschland kein Jodmangel möglich, denn Jod ist in vielen Lebensmitteln enthalten. Bei einer guten und ausgewogenen Ernährung nehmen Sie ausreichend Jod zu sich, aber die hochdosierten Jodtabletten sind nur für den Ernstfall.

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Fazit

Hochdosierte Jodtabletten sind im Ernstfall (nuklearen Unfall) eine gute Möglichkeit, um dass radioaktive Jod zu blockieren. Wenn es zu einem Ernstfall kommt, dann sorgen die Katastrophenbehörden für eine Verteilung von hochdosierten Jodtabletten. Jede Person bekommt die Tabletten, wenn Sie unter 45 Jahre alt sind. Die Person für ältere Personen ist zu hoch, so dass die Behörden für diese Personen keine hochdosierten Tabletten ausgeben. Im Notfall gibt es spezielle Ausgabestellen und diese können Sie bei Ihrer Gemeinde erfragen, so dass Sie problemlos an die hochdosierten Jodtabletten kommen. Wichtig ist, dass Sie die Jodtabletten nur nach Aufforderung der Behörden und auch nur die richtige Mengen einnehmen, so dass keine gesundheitlichen Folgen zu erwarten sind.

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