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Weidemilch – mit mehr Tierwohl? Weidemilch ist meist auch Bio-Milch


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Ein Blick in die Supermarktregale macht deutlich, dass es heute eine Vielzahl von Milchsorten gibt und dazu gehört auch die Weide-Milch. Damit das Wort „Weide“ auf der Verpackung stehen darf, müssen ein paar Kriterien eingehalten werden. Zudem stellen sich viele Verbraucher die Frage, ob Bio-Milch auch gleich Weidemilch ist. Allerdings gibt es bei den Milchprodukten nicht immer klare und einheitliche Kriterien.

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei dem Begriff „Weidemilch“ handelt es sich nicht um einen rechtlich geschützten Begriff.
  • Unterschiedliche Kriterien sind im Bereich der Weidemilch vorhanden, welche im Supermarkt zum Kauf angeboten wird.
  • Es gibt eine Mindestvorgabe, nach denen die meisten Milcherzeuger sich richten können und das heißt, dass die Kühe mindestens 120 Tage im Jahr für jeweils sechs Stunden auf der Weide stehen müssen.
  • Der Weidegang ist bei jeder Bio-Milch eine verpflichtendes Kriterium.
  • Die Weidezeit zwischen 150 und 180 Tagen im Jahr ist von den Bio-Anbauverbänden nicht nur für die Weidemilch vorgesehen.

Wenn Sie den Begriff „Weidemilch“ lesen, dann denken viele Verbraucher an Milchkühe auf auf einer grünen Weide stehen und den ganzen Tag nur Grünfutter zu sich nehmen. Diese Gedanken werden durch die Bilder auf den Verpackungen noch manifestiert, indem die Hersteller grasende Kühe auf der Verpackung abdrucken. Allerdings sollten Sie wissen, dass es aktuell keine klaren und einheitlichen Kriterien gibt, so dass der Begriff Weidemilch nicht eindeutig definiert werden kann.

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Die Weidezeit der Kühe

In Deutschland ist der Begriff „Weidemilch“ nicht lebensmittelrechtlich und auch nicht definiert geschützt.

Es gibt also auch keine genauen gesetzlichen Vorgaben rund um die Weidezeit der Kühe. Somit müssen die Kühe keine feste Zeit auf der Weide sein, damit die Milch den Begriff Weidemilch am Ende tragen darf.

Das Oberlandesgericht Nürnberg hat am 07. Juli 2017 entschieden, dass die Bezeichnung „Weidemilch“ nicht irreführend ist, wenn die Kühe für mindestens 120 Tage im Jahr für jeweils sechs Stunden am Tag auf der Weide stehen.

Im Umkehrschluss bedeutet es, dass die Kühe während der restlichen Zeit (245 Tage) auch im Stall stehen können und den Weg zur Weide nicht in Kauf nehmen müssen. Trotzdem darf die Milch das komplette Jahr als Weidemilch im Handel landen.

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Das Pro Weideland Label

Seit 2017 wird das freiwillige Pro Weideland Label durch die Pro Weideland Weidecharta GmbH verwaltet und auch vergeben.

Dabei muss der Standard von 120 Tagen im Jahr für mindestens 6 Stunden am Tag auf der Weide angepasst werden, denn es gibt noch weitere Kriterien. Aktuell erhalten die Landwirte, die Weidemilch mit dem besonderen Label zum Kauf anbieten zwischen 1 und 2,5 Cent für einen Liter Milch. Allerdings ist Pro Weideland auf dem Weg dahin, dass die Landwirte in der Zukunft mit 5 Cent pro Liter Milch vergütet werden.

Kriterien für die Weidemilchproduktion

  • Jede Kuh muss eine Grünfläche von mind. 2.000 Quadratmetern haben und davon müssen mind. 1.000 Quadratmeter Weidefläche vorhanden sein.
  • Die Kühe müssen das ganze Jahr über bewegt werden.
  • Eine Stallanbindungshaltung ist geduldet, aber nur, wenn die Kühe für mindestens 180 Tage im Jahr auf die Weide kommen und alle zwei Tage im Winterhalbjahr Auslauf haben.
  • Die Kühe dürfen nur gentechnikfreies Futter bekommen.
  • Die Einhaltung der Kriterien wird regelmäßig kontrolliert und zwar gibt es jährliche Dokumentenkontrolle in Bezug auf Betriebsbogen, Parzellenplanung und Weidekalender durch die Molkerei. Alle drei Jahre findet eine Prüfung der Weideland Betriebe durch eine externe, zertifizierte und unabhängige Kontrollstelle statt.
  • Kommt es zu einem Verstoß, dann verhängt Pro Weideland Sanktionen und diese können nicht nur Korrekturmaßnahmen sein, sondern es kann bis zum Ausschluss aus dem Programm kommen.
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Die Einschätzung der Verbraucherzentrale

Aus der Sicht der Verbraucherzentrale sind die Kriterien für das Label transparent gehalten, verständlich und nachvollziehbar.

Die unabhängigen Kontrollen stellen sicher, dass die Standards auch wirklich eingehalten werden und die Erzeuger sich an die Regelungen halten. Kommt es zu einem Verstoß, dann folgen Konsequenzen und das kann sogar ein Ausschluss sein. Für die Glaubwürdigkeit des Labels sind die Kontrollen ein Muss, allerdings gibt es auch einen Kritikpunkt. Die Kontrollen finden nur alle drei Jahre statt und das ist aus Sicht der Verbraucherzentrale ein zu großer Abstand.

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Der Unterschied zwischen Bio- und Weidemilch

Seit dem 1. Januar 2022 gibt es eine neue EU-Öko-Verordnung in Bezug auf die Weidehaltung und dort steht, dass die Tiere den Zugang zu Weideland haben müssen, wenn es die Umstände erlauben.

Schon seit einigen Jahren sind die deutschen Bio-Anbauverbände in Bezug auf die Weidehaltung einer ganz eindeutigen Meinung. Zum Beispiel schreibt Naturland vor, dass die Kühe einen Weidezugang von 6 Monaten haben müssen und Bioland spricht von einem Weidezugang in der Zeit zwischen April und Oktober (ca.250 Tage). Somit kann man also davon ausgehen, dass Bio-Milch auch Weidemilch ist.

Die Bio-Milch erfüllt sogar deutlich strengere Kriterien als das Pro Weideland Label, wenn es um den Weidegang geht. Grundsätzlich ist Weidemilch ein wenig teurer als die Bio-Milch. In vielen Discountern ist Bio-Milch sogar deutlich preiswerter als die Discounter-Weidemilch. Dabei muss die Bio-Milch deutlich strengere Auflagen, wenn es um das Tierwohl und die ökologischen Aspekte geht.

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Der Blick auf die Verpackung der Milch

Ein Blick auf die Verpackungen der Weidemilch sorgt dafür, dass die Verbraucher unterschiedliche Kriterien finden.

Grundsätzlich geben die Hersteller auf der Verpackung einen Einblick in die Dauer der Weidehaltung und halten die Weidetage im Jahr und die Weidedauer pro Tag gut sichtbar fest. Allerdings bleiben die restlichen Tage der Haltung eher im Dunkeln, denn darüber gibt es auf den Verpackungen keine Hinweise. In der Regel werden die Milchkühe nicht nur im Winter im Stall gehalten, sondern auch bei anderen Witterungen. Des Weiteren ist auch nicht eindeutig klar, wie die zusätzliche Fütterung eigentlich genau aussieht, denn auf der Weide wird Gras gefressen. Aber welches Kraftfutter die Kühe bekommen oder ob es eher konserviertes Grünfutter gibt, ist unklar.

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 Tierschutz-Label sind wichtig

Auf der Verpackung der Weidemilch befinden sich meist zusätzliche Siegel wie

  • „Für mehr Tierschutz“
  • „ohne Gentechnik“

Allein das „Für mehr Tierschutz“-Siegel sieht vor, dass die Kühe in der Vegetationsphase von April bis Oktober mindestens sechs Stunden auf der Weide sein müssen.

Für die Verbraucher bleibt allerdings unklar, wie sich eigentlich der Preis für die Weidemilch zusammensetzt. Auf der Verpackung steht nämlich nicht, wie sich der Weidegang auf den Preis auswirkt und wie viel die Milchbauern für ihre Milch erhalten. Es gibt zwar Programme, deren teilnehmenden Betriebe einen festen Literpreis für die Milch bekommen, aber das sind eher die Ausnahmen.

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Darauf können Sie achten

Im Grunde kann man also eigentlich behaupten, dass Bio-Milch auch immer Weidemilch ist, denn die EU-Öko-Verordnung schreibt Weidegang vor.

Sie können sich also für Bio-Milch entscheiden oder sich für eine Weidemilch mit einem verlässlichen Siegel entscheiden, denn bei beiden Varianten sind Kühe mit Weidegang die Grundvoraussetzung. Wenn die Bio-Milch dann noch weitere ökologische Kriterien erfüllt, dann wird sie genauso teuer wie Weidemilch.

  • Weidemilch ist in der Regel deutlich teurer als Milch ohne Weide-Kennzeichnung.
  • Kühe haben auch bei Bio-Milch einen Weidezugang und zusätzlich sind noch weitere ökologische Anforderungen notwendig, so dass der Preis von Bio-Milch und Weidemilch etwa gleich ist.
  • Finden Sie auf der Verpackung das Pro Weideland Label, dann sind die Kriterien gut verständlich dokumentiert.
  • „Für mehr Tierschutz“ ist ein Siegel, welches in der Premiumstufe Weidegang verlangt.
  • Nutzen Sie die Homepage des jeweiligen Anbieters, wenn Sie weitere Informationen erhalten möchten.
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Fragen & Antworten

FAQs zum Thema Weidemilch

1. Warum ist Weidemilch gesünder?

In der Weidemilch sind höhere Mengen an ungesättigten Fettsäuren enthalten und somit scheint die Weidemilch für den Verbraucher gesünder zu sein als die normale Milch.

2. Was ist die Besonderheit bei Weidemilch?

Bei Weidemilch ist die Besonderheit, dass die Kühe eine Mindestweidedauer haben müssen, damit die Milch am Ende als Weidemilch bezeichnet werden darf.

3. Wie lange müssen die Kühe auf die Weide, damit die Milch am Ende Weidemilch heißen darf?

Die Kühe müssen mindestens 120 Tage im Jahr für täglich mindestens sechs Stunden auf die Weide, denn nur dann darf auf der Verpackung am Ende auch Weidemilch stehen.

4. Womit werden die Kühe der Weidemilch gefüttert?

Während die Kühe auf der Weide stehen fressen sie den ganzen Tag Gras, aber welches Futter während der restliche Haltungszeit verabreicht wird, ist meist nicht klar.

5. Welche Milch ist teurer – Weidemilch oder Bio-Milch?

Manchmal ist Weidemilch deutlich teurer als Bio-Milch, obwohl für die Bezeichnung Bio-Milch noch andere Kriterien als der Weidezugang einzuhalten sind.

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Fazit

Im Supermarktregal stehen Unmengen an Milchsorten und viele Verbraucher wissen nicht, welcher Unterschied zwischen der Weidemilch und der Biomilch besteht. Im Grunde ist jede Weidemilch auch eine Biomilch, denn die Bezeichnungen dürfen nur vorhanden sein, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Die Einhaltung der Voraussetzungen wird durch unabhängige Testinstitute garantiert und durch verschiedene Siegel für Sie als Verbraucher sichtbar gemacht.

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