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Kontaktlos bezahlen: So klauen Kriminelle unbemerkt Ihr Geld via EC-Karte ▶️


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Können Kriminelle Ihr Geld stehlen, ohne Sie dabei zu berühren? Ja, dass geht. Dafür nutzen die Ganoven eine neue Technologie bei EC-Karten. Diese ermöglicht berührungsloses Bezahlen an der Supermarktkasse. Nach einem Bericht des SWR auch berührungsloses Stehlen des Gelds direkt vom Bankkonto.

Kontaktloses Bezahlen – der neueste Hype smarter Technologie. Diesmal aber nicht im Internet, sondern an der Ladenkasse. Mit den neuen Kredit- oder EC-Karten ist es möglich, bargeldlos zu überweisen, wenn man die Karte an einen Scanner hält. So wird in Sekundenschnelle der Einkauf digital bezahlt, einfach und besonders praktisch. Aber auch Diebe können sich diese Technik zu Nutze machen: Taschendiebstahl geht heute anders.

Auf den neu ausgegebenen Karten ist ein Wellensymbol aufgedruckt, das dem WLAN-Symbol ähnelt, das die drahtlose Verbindung des Computers mit dem Internet anzeigt. Nur bedeutet dieses Zeichen bei Konto- und Kreditkarten, das die Karte mit einem besonderen Chip ausgestattet ist, der die „Newar Field Communikation“ (NFC) möglich macht. Bis zu 25 Euro können so an der Supermarktkasse ohne Bargeld überwiesen werden, oft ohne Eingabe der PIN und auch ohne Unterschrift.

Ein Redakteur als „Langfinger“

Die Redakteure des SWR-Magazins „Marktcheck“ wollten überprüfen, wie es mit der Sicherheit beim Bezahlen per Funk bestellt ist. Mit einem mobilen Scanner begaben sie sich in die nächste Fußgängerzone. Der Moderator hielt das Lesegerät in die Nähe der Brieftasche mehrerer Passanten, und schon waren immer wieder Beträge von einem oder fünf Euro auf seinem Konto gelandet. Und alles ohne dass die Betroffenen etwas gemerkt hätten.

Damit ist klar, dass im Grunde jeder Kunde mit einem solchen Chip auf der EC-Karte gefährdet ist. Und gerade in der Öffentlichkeit können Sie am besten bestohlen werden. Überall wo es eng wird und wo gedrängelt wird, könnten Kriminelle mit einem entsprechenden Gerät Ihr Konto über die EC-Karte anzapfen. Sie selbst merken davon nichts. Bei kleinen Beträgen kommt der Betrug womöglich nie heraus, wenn der Kunde nicht jeden Betrag auf dem Kontoauszug peinlich genau überprüft.

Auch höhere Beträge lassen sich per NFC abzocken

Nach dem Testdiebstahl des SWR wurden die „Probanden“ natürlich über die Vorgänge informiert und die abgebuchten Beträge wurden bar zurückgezahlt. Die Reaktion der „Kundschaft“ war allgemeine Fassungslosigkeit. Aber es kommt noch schlimmer: Es ist auch bei Beträgen über 25 Euro die Sicherheit der Kontoeinlagen nicht mehr garantiert. Der Redakteur ließ 50 oder 100 Euro abbuchen und wurde von seinem Scanner zur Eingabe der Unterschrift aufgefordert. Diese leistete er in Form einer Kritzelei, die er auf den Bildschirm malte. Aber dem Gerät war offensichtlich komplett egal, was da als „Unterschrift“ abgegeben wurde. Die Überweisung wurde ohne weitere Nachfrage bestätigt.

Immerhin dürfte es in diesem Fall für das Opfer einfach sein, den Betrag zurückzubuchen. Vorausgesetzt, das Opfer merkt den unberechtigten Zugriff auf das Bankkonto bei der Durchsicht der Kontoauszüge.

Polizei warnt vor Falschgeld: Movie Money weiter im Umlauf – Das müssen Sie tun

Falschgeld ist aktuell vermehrt im Umlauf. Davor warnt das Bayrische Landeskriminalamt. Das sogenannte „Movie Money“ wird eigentlich für Filmproduktionen und Zaubershows hergestellt. Zuletzt wurde es aber vermehrt in den echten Zahlungsverkehr eingebracht. Prüfen Sie Ihr Geld

2 comments

Auch die Gewerkschaft der Polizei hat sich des Problems mit den funkfähigen Karten angenommen. Auf ihrem Präventionsportal kommt Dr. Julia Gerhards von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz zu Wort, die dazu rät, immer wieder alle Kontobewegungen zu kontrollieren. Sind Unregelmäßigkeiten vorhanden, sollte die Kreditkarte sofort gesperrt werden. In unserer ausführlichen Anleitung erfahren Sie, wie Sie Kreditkarten und Bankkonten sperren. Für Überweisungen, „die man nicht selbst getätigt hat, bekommt man sein Geld vollständig zurück“, so Gerhards.

Wie können Sie sich vor den neuartigen Raubzügen schützen?

Das kontaktlose Bezahlen ist komfortabel und wird von immer mehr Banken gefördert, indem diese neuartigen Karten in hoher Stückzahl ausgegeben werden. Die Verbraucher sind irritiert und fragen sich, wie sie sich vor dieser neuen Betrugsform schützen können. Vom Umstieg auf Bargeld abgesehen, was wiederum die herkömmlichen Taschendiebe freut, gibt es nicht viele Schutzmöglichkeiten.

Verbraucher sollten Bankkarten mit aktivem NFC-Chip nicht in der Hosentasche oder Handtasche aufbewahren. Zu groß ist das Risiko, dass Fremde der Bankkarte zu nah kommen können. Ein wirksamer Schutz ist, wenn Sie die Karte beispielsweise in der Innentasche, einer Brusttasche oder um ganz sicher zu gehen in einer NFC-Schutzhülle aufbewahren.

Kai Sommer von onlinewarnungen.de am 01.11.2019

Die gute Nachricht ist, dass es sich aktuell noch um eine rein theoretische Gefahr handelt. Von Einzelfällen abgesehen, sind uns noch keine Betrugsfälle in größerem Ausmaß bekannt. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass der Aufwand für den Kriminellen recht hoch ist. Außerdem erklärt Sommer: „Kriminelle können heute viel leichter und mit weniger Aufwand an Geld kommen.“.

Haben Sie schlechte Erfahrung mit kontaktlosem Bezahlen?

Uns interessiert Ihre Meinung und Ihre Erfahrungen zu diesem Thema. Welche Erfahrungen haben Sie mit dem berührungslosen Bezahlen gemacht. Wurde bei Ihnen schon einmal unerlaubt Geld abgebucht? Über die Kommentare unterhalb des Artikels kommen Sie mit uns und anderen Lesern ins Gespräch.

Lesetipp: Haben Sie sich schon einmal Gedanken über die Qualität der im Handel gekauften Pilze gemacht?

11 Gedanken zu „Kontaktlos bezahlen: So klauen Kriminelle unbemerkt Ihr Geld via EC-Karte ▶️“

    • dann dauert die Zahlung ja noch mal solang, ist schon nervig genug, wenn einer mit Karte vor einem dran ist bezahlt. N Zwanni über die Theke legen und gut is.

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  1. Mir wurden diese Woche insgesamt 507 Euro in 13 Einzel-Abbuchungen mal 39€ vom Konto „gestohlen“. Ich kann mich eigentlich nicht erinnern, irgendwo in dichtem Gedränge gewesen zu sein. Außerdem war es an 2 aufeinander folgenden Tagen mit derselben „Masche“ – jeweils war „AMZN MKTPLZ“ und ein Konto in Luxembourg als Empfänger angegeben.
    Ich kann mir das nicht erklären (mein Amazon-Konto habe ich sogar vorsichtshalber gecheckt, aber da ist nichts) – habe die Bank gebeten das Geld zurück zu buchen, die Karte ist gesperrt. Bisher habe ich das Geld noch nicht zurück.

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    • Habe auch gerade eine nicht verrifizierte Abbuchung vom Amazon Konto gekriegt.Meine Daten sind irgendwo gestohlen worden und damit bei Amazon einkaufen gegangen.Zum Glück nur 59,99€ .Habe natürlich sofort alles sperren lassen. Heutzutage ist N I C H T S mehr sicher!!!!!!!!

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  2. Wer einen Weg sucht, der findet. Die Kriminellen von heute wachsen mit den Technologien. Im Darknet gibt es geklaute Ausweise zu genüge. Damit bei online-Banken ein Konto aufmachen irgendwo in einem Kaff in Rumänien o.ä. ist kein großes Ding. Als Eintagfliege reicht es allemal legitime Überweisung für die illegal abgegriffene Geldbeträge, um weiter nach sonstwohin zu schiffen, außerhalb von SEPA und jeglicher Überwachung. Es gibt sogar arme Schlucker die für „eine Belohnung“ ihre Kontodaten für ähnliche Zwecke zur Verfügung stellen.

    Wäre auf jeden Fall eher unklug zu behaupten, dass im Artikel vorgeführter Diebstahl realitätsfern wäre nur weil selbst sowas nicht erlebt wurde…

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  3. Das ist totaler quatsch. Das Geld wandert ja auch irgendwo hin, und um ein Bankkonto zu eröffnen oder sich bei einem Payment service provider zu registrieren muss man sich komplett ausweisen. Ist mal wieder ein Problem, was nicht existiert (und wo mir kein Fall bekannt ist)

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  4. Aha. und wie soll der „Dieb“ an das Geld kommen? Druckt das manipulierte Lesegeärt die Scheine aus??? Es handelt sich wohlgemerkt um bargeldlose „Zahlungen“, die ja irgendwie über ein im Payment Netzwerk registriertes Gerät erfasst werden müssen, dann bei einem Acquirer mit den Autorisierungsdaten eingereicht und schlussendlich dem Opfer bargeldlos belastet werden. Der Dieb braucht also ein Konto auf das die erbeuteten Beträge gutgeschrieben werden und einen Vertrag mit einem Acquirer – sonst bekommt er das Geld nicht. Naja und soweit mir bekannt ist, geht keine Kontoeröffnung ohne Legitimation. Also spätestens da geht die Rechnung nicht mehr auf. Wer klaut hinterläßt keinen Papertrail und läßt sich das gestohlene Geld schon gleich gar nicht auf ein Konto überweisen.
    Leute, was hier gemacht worden ist, ist lediglich eine Autorisierung einer Zahlung. Es sind keine tatsächlichen Lastschriften vorgenommen worden, d.h. es wurde kein Geld von irgendeinem Konto abgebucht.
    Und übrigens – das sog. ELV, also das elektronische Lastschriftverfahren in Kombination mit NFC Datenerfassung ist in Deutschland unzulässig!!! Eine EMV (-Chip) Zahlung (und das ist eine NFC Zahlung nämlich) ist nur zulässig mit PIN oder im Falle von Kleinbeträge unter 25 EUR kontaktlos ohne PIN. Eine Einreichung als EMV Transaktion mit Unterschrift ist schon mal gar nicht erlaubt.
    Allenfalls gibt es manipuilerte PoS Geräte, die eine Autorisierung auslösen können, aber um an das Geld zu kommen muss ein derart hoher Aufwand betrieben werden mit vielen Beteiligten, das lohnt sich für die paar Euro nicht.
    Verbraucherschutz ist ja nett, aber bitte wenn dann vollständige Berichterstattung und keine Panikmache!!! Fragt doch mal Menschen, die sich mit der Technik auskennen wie der Prozess bei bargeldlosen Zahlungen abläuft, und dass eine „Autorisierung“ noch lange keine Abbuchung auf dem Konto bedeutet.

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    • Dank Google Pay kann mir keiner unbewusst Geld kontaklos abbuchen.
      Karte zu Hause und erst wenn ich es aktiv bestätige geht es kontaklos durch

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  5. Es gibt bereits Geldbeutel aus Leder, die mit Alufolie ausgeschlagen sind und solche Aktionen verhindern. Falls man nicht noch eine NFC Schutzhülle nur für die Karten mit sich herumtragen möchte.

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