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Pyrrolizidinalkaloide – natürlicher Fraßschutz gefährdet die Gesundheit und sorgt für Vergiftung


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Auf dem Markt gibt es zahlreiche Produkte, die unter den Begriff Nahrungsergänzungsmittel fallen. Gerade pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel, Produkte von Bienen oder Blütenpollen können mitunter mit krebserregenden Pyrrolizidinalkaloiden bestückt sein. Sie müssen auf jeden Fall vorsichtig sind. 

Das Wichtigste in Kürze

  • Pyrrolizidinalkaloide, kurz auch nur PA genannt, können in vielen pflanzlichen Nahrungsergänzungsmitteln enthalten sein und dabei handelt es sich um ein natürliches Vorkommen. Auch in Blütenpollen oder in anderen Produkten von Bienen kann der Inhaltsstoff enthalten sein. Vor allen Dingen aber in Borretsch, Huflattich und Wasserdost, aber auch in Gelee royale.
  • Mittlerweile sind auch Johanniskraut-haltige Nahrungsergänzungsmittel betroffen (keine Arzneimittel), denn Verunreinigungen sind schuld.
  • In kleinsten Mengen ist PA schon gesundheitsschädlich, denn der Stoff ist nicht nur giftig für die Leber, sondern auch krebserregend.
  • Die Produkte müssen auf PA kontrolliert werden und dafür finden Sie in der Regel einen Hinweis vom Hersteller auf dem Produkt.
  • Erst ab dem 1. Juli 2022 gelten die Höchstwerte und somit ist der Abverkauf der Produkte noch bis zum 21. Dezember 2023 erlaubt.

Pyrrolizidinalkaloide in Nahrungsergänzungsmitteln 

Die Pyrrolizidinalkaloide zählen zu den natürlichen Inhaltsstoffen und sind in verschiedenen Pflanzen enthalten. Sie können nicht nur das Erbgut maßgeblich schädigen, sondern auch Krebs hervorrufen. Zudem sind die Abbauprodukte giftig für die Leber. 

Die nachfolgenden Nahrungsergänzungsmittel, kurz auch NEM genannt, sind mit PA versetzt:

  • Borretsch (Borrago officinalis)
  • Wasserdost (Eupatorium perfoliatum)
  • Chromolaena odorata
  • Echter Steinsame (Lithospermum officinale)
  • Geflecktes Lungenkraut (Pulmonaria officinalis)
  • Beinwell (Symphytum officinale)
  • Pestwurz (Petasites hybridus)
  • Huflattich (Tussilago farfara)
  • Natternkopf (Echium)
  • Greisskraut (Senecio)

Die Pflanzen können entweder selber ein Bestandteil eines pflanzlichen Nahrungsergänzungsmitteln sein, aber der Stoff PA kann auch durch andere Kräuter in den NEM beigemischt sein. In so einem Fall handelt es sich eigentlich nur um eine Verunreinigung, die auch bei Kräutern und Tee vorkommen kann. Eine Verunreinigung kommt meist bei Nahrungsergänzungsmittel mit Johanniskraut vor.

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Was sagen die Behörden?

Das Bundesinstitut für Risikobewertung ist der Ansicht, dass ein Erwachsener durchaus eine größere Menge an PA zu sich nehmen kann, obwohl die Belastung von PA in den letzten Jahren stark abgenommen hat. Nach Angaben des Bundesamts für Risikobewertung ist in vielen Nahrungsergänzungsmitteln PA in so hohen Dosen enthalten, so dass sogar eine toxische Wirkung möglich ist und das sogar bei einer kurzfristigen Einnahme. Aber gerade, wenn solche Stoffe über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, kommt es zu einem Gesundheitsrisiko.

Interessant:

In normalen Lebensmittel (Gewürzen, Kräutern, Honig, Kräutertees) können Sie PA weder schmecken noch riechen. Die Expositionen gerade im Bereich Tee haben in den letzten Jahren stark abgenommen, aber trotzdem gibt es in Sachen Nahrungsergänzungsmittel und Kräuter bis heute keine Entwarnung. Sie sind also erst nach 2024 auf der sicheren Seite.

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60% der NEM enthalten PA

Die Europäische Gesundheitsbehörde EFSA hat eine Untersuchung in Auftrag gegeben und festgestellt, dass von den 191 untersuchten NEMS 60% mit PA versetzt sind.

Allerdings gibt es keine festen Mengen, sondern der Stoff ist in unterschiedlichen Dosierungen enthalten. Die oben genannten Pflanzen bilden PA und die NEM mit den Pflanzen haben die höchste Dosierung an PA.

Zu den relevantesten Pflanzen in der Hinsicht zählen Wasserdost, Huflattich und Borretsch. Aber auch Johanniskraut-haltige Produkte weisen eine große Belastung durch PA auf. Johanniskraut ist keine PA-bildende Pflanze und somit wurde rausgefunden, dass Wildkräuter für eine Verunreinigung der Produkte verantwortlich sind.

Einige Bienenprodukte zählen zu den kritischen Nahrungsergänzungsmitteln. Vor allen Dingen Produkte auf Basis von Bienenharz, Gelee Royal oder Pollen und in seltenen Fällen auch Proplois. Der Stoff wird von den Bienen aufgenommen, wenn sie die PA-haltigen Kräuter anfliegen und dann an die Produkte weitergegeben.

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Achtsamkeit ist wichtig!

Dadurch, dass einige Nahrungsergänzungsmittel gefährlich mit PA versetzt sind, sollten Sie schon beim Kauf solcher Produkte achtsam sein.

  • Das Bundesamt für Risikobewertung hat die Produzenten der Nahrungsergänzungsmittel aufgefordert, die Produkte auf PA zu untersuchen und den Verbraucher entsprechend zu informieren. Aus dem Grund sollten Sie auf die Hinweise des Herstellers achten. Wenn Sie auf den pflanzlichen Nahrungsergänzungsmitteln keine Information in Bezug auf PA finden, dann sollten Sie vor dem Einkauf beim Hersteller eine Anfrage stellen. Im besten Fall lassen Sie sich die Untersuchungsergebnisse zeigen. Ganz besonders achtsam sollten Sie sein, wenn es um  Produkte geht, in denen die oben genannten Pflanzen enthalten sind. Ab Juli 2022 gelten neue Grenzwerte und daran sollten Sie sich richten. Wenden Sie sich an einen Apotheker, wenn Sie die Ergebnisse nicht versehen und Hilfe benötigen.
  • Blütenpollen sind meist betroffen, wenn sie aus Spanien stammen.
  • Bei Gelee Royal sollten Sie nach Hinweisen auf der Verpackung suchen oder beim Hersteller eine Anfrage stellen.
  • Die gesetzlichen Höchstmengen für PA gelten ab dem 1. Juli 2022, aber bis zum 31. Dezember 2023 dürfen die alten Bestände noch verkauft werden.
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Das Thema Pyrrolizidinalkaloide

Bei den Pyrrolizidinalkaloiden (PA) handelt es sich um einen natürlichen Inhaltsstoffe von verschiedenen Pflanzen, denn die Stoffe werden als Fraßschutz gebildet.

In mehr als 6.000 Pflanzenarten kommt PA vor, aber vor allen Dingen in Pflanzen aus der Familie

  • Korbblütler (Asteraceae)
  • Hülsenfrüchte (Fabaceae oder Leguminosae) und
  • Rauhblatt- oder Borretschgewächse (Boraginaceae)

PA soll beim Menschen nicht nur das Erbgut schädigen, sondern kann auch gleichzeitig Krebs hervorrufen, denn davon geht die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit aus. Zudem sind die Abbauprodukte giftig für die Leber, so dass auch schon die Aufnahme von kleinen Mengen an PA für die Gesundheit ein Risiko darstellt. Aus dem Grund ist PA in Nahrungsergänzungsmitteln und in Lebensmitteln nicht gern gesehen.

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Grenzwerte und Höchstmengen

In Arzneimittel sind schon gesetzliche Grenzwerte für PA vorhanden, aber bei den Nahrungsergänzungsmittel gibt es die Höchstmenge erst ab dem 1. Juli 2022 (VO (EU) 2020/2040). Nahrungsergänzungsmittel, die vor dem Datum auf den Markt gebracht werden, dürfen auch noch verkauft werden, aber nur bis zum 31. Dezember 2023. Danach dürfen nur noch Nahrungsergänzungsmittel mit den folgenden Höchstmengen auf dem Markt sein:

  • mit pflanzlichen Inhaltsstoffen einschließlich Extrakten 400 µg/kg
  • auf Pollenbasis, Pollen und Pollenprodukte 500 µg/kg.
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Mittlerweile gibt es unzählige Hersteller von sogenannten Nahrungsergänzungsmitteln, deren Wirkstoffe für eine Verbesserung der Leistungssteigerung, der Gesundheit und des Wohlbefindens sorgen sollen. Die Hersteller werben mit zahlreichen Wirkstoffen, aber wenn auf der Verpackungen mit Mineralstoffen

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Fragen & Antworten

FAQs zum Thema Pyrrolizidinalkaloide

1. Welche Pflanzen enthalten Pyrrolizidinalkaloide?

In vielen natürlichen Pflanzen ist PA enthalten, darunter vor allen Dingen Wasserdost, Borretsch, Pestwurz, und Beinwell.

2. Sind die Pyrrolizidinalkaloide wasserlöslich?

PA gehört zu den Stickstoffoxiden und ist somit gut wasserlöslich, so dass der Stoff mit Hilfe des Urins schnell ausgeschieden wird. Allerdings können Reste in der Leber bleiben und für Schaden sorgen.

3. Welche Wirkung haben Pyrrolizidinalkaloide im Körper?

PA ist giftig und kann auch in kleinen Mengen für die Gesundheit schädlich sein. Die Einnahme sorgt für eine Leberfunktionsstörung und sogar für einen Venenverschluss.

4. Was muss ich tun, wenn ich PA zu mir genommen habe?

Wenn Sie unwissentlich PA zu sich genommen haben, dann sollten Sie einen Arzt aufsuchen und um Hilfe bitten. Nehmen Sie das Nahrungsergänzungsmittel mit dem Wirkstoff mit, denn dadurch kann der Arzt richtig helfen.

5. Wie lange kann man PA einnehmen, ohne einen gesundheitlichen Schaden zu bekommen?

PA ist gesundheitsgefährdend und somit sollten Sie den Stoff überhaupt nicht einnehmen, denn schon kleine Mengen können zu einer Vergiftung führen.

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Fazit

Nahrungsergänzungsmittel gehören für viele Menschen heute zur Grundausstattung, aber gerade bei den Inhaltsstoffen sollten Sie vorsichtig sein. In vielen pflanzlichen NEMs findet sich der Inhaltsstoff Pyrrolizidinalkaloid und der ist schädlich für die Gesundheit. Lesen Sie die Packungshinweise des Herstellers genau und verzichten Sie auf den Kauf, um die eigene Gesundheit zu schützen.

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