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Zimtkapseln – positive Wirkung auf den Blutzuckerspiegel? Wissenschaftliche Belege als Beweis fehlen bis heute


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Zimt ist nicht nur zur Weihnachtszeit ein sehr beliebtes Gewürz, denn auch während des restlichen Jahres kommt Zimt in vielen Gerichten vor. Dabei wird Zimt nicht nur ein köstlicher Geschmack nachgesagt, sondern auch eine positive Wirkung auf den Blutzuckerspiegel. Allerdings ist die Wirkung von Zimtkapseln auf den Blutzuckerspiegel bis heute nicht belegt. Ganz im Gegenteil, denn eine zu hohe Menge an Cumarin kann sogar schädlich sein.

Das Wichtigste in Kürze

  • Schon seit Jahrzehnten ist bekannt, dass die Einnahme von Cumarin in hohen Dosen lebertoxisch wirkt.
  • Cumarin ist in vielen Zimtkapseln enthalten und diese sollen einen positiven Effekt auf den Blutzuckerspiegel haben. Eine Überschreitung der Tagesdosis für Cumarin ist möglich, wenn eine überhöhte Dosierung der Kapseln stattfindet.
  • Bei der Einnahme von Zimtkapseln können Unverträglichkeiten vorkommen und da überwiegend gegen den Wirkstoff Zimtaldehyd. Aus dem Grund sollten Sie das Produkt nicht bei Magen- und Darmgeschwüren zu sich nehmen.
  • Mit Hilfe der Zimtkapseln lässt sich Schwangerschafts-Diabetes nicht vorbeugen.
  • Als Diabetiker sollten Sie wirklich nur den geprüften Medikamenten vertrauen schenken, denn für Zimt-Nahrungsergänzungsmittel gibt es keine Wirkbelege.

Die Werbung für Zimtkapseln

Mittlerweile ist der Markt an Nahrungsergänzungsmitteln immens umfangreich, so dass Zimtpulver aus Cassia-Zimt auch als Nahrungsergänzungsmittel zu bekommen ist.

Dabei wird der Wirkstoff als diabetisches Lebensmittel in Kapselform im Handel angeboten und soll „für die Normalisierung des Blutzuckerspiegels“ verantwortlich sein. Auch auf vielen Gesundheitsseiten im Internet finden Sie ein solches Produkte und auch dort wird es mit zahlreichen positiven Eigenschaften beworben.

Die Nahrungsergänzungsmittel, die auf dem Markt sind, sind nicht miteinander vergleichbar, aber das ist schon seit Jahren bekannt. Obwohl die Nahrungsergänzungsmittel die gleichen Inhaltsstoffe haben, ist die Herstellung anders und auch die enthaltene Menge weist große Unterschiede auf. Einige der Mittel enthalten verkapseltes Zimtpulver und andere enthalten wässrige Zimt-Extrakte, dabei sind sie nicht auf die wirkungsrelevanten Inhaltsstoffe standardisiert. Für keines der Mittel ist die blutzuckersenkende Wirkung eindeutig belegt, auch wenn die Hersteller damit Werbung machen. Die zusammengefassten Ergebnisse der Studien zeigen, dass die Einnahme von Zimt für den Blutzuckerspiegel bei Diabetikern keinen Einfluss hat.

Cumarin in Nahrungsergänzungsmitteln – ist die Wirkung schädlich?

In einigen Nahrungsergänzungsmitteln ist der Stoff Cumarin enthalten, aber Cumarin ist in großen Mengen lebertoxisch, so dass Sie bei der Zufuhr genau aufpassen müssen. Gerade in Nahrungsergänzungsmittel mit Waldmeister, Tonkabohnen oder Cassia-Zimt ist Cumarin enthalten.

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Inhaltsstoffe von Zimt

In den Zimtkapseln ist nicht nur Zimt enthalten, sondern auch Chrom, Zink und andere Ballaststoffe, denn für diese gibt es die folgenden erlaubten Werbeaussagen:

  • „Chrom trägt zur Aufrechterhaltung eines normalen Blutzuckerspiegels bei“
  • „Zink trägt zu einem normalen Kohlenhydrat-Stoffwechsel bei“
  • „Der Verzehr von Alpha-Cyclodextrin / Arabinoxylan / Beta-Glucanen aus Hafer oder Gerste / Hydroxypropylmethylcellulose / Pektinen als Bestandteil einer (stärkehaltigen) Mahlzeit trägt dazu bei, dass der Blutzuckerspiegel nach der Mahlzeit weniger stark ansteigt“

Wichtig

Wenn ein Produkt damit wirbt, dass es den Blutzuckergehalt bei Diabetes mellitus Typ 2 senkt, dann handelt es sich um ein Arzneimittel und muss mit einer Zulassung versehen sein. Bei Nahrungsergänzungsmitteln sieht es anders aus, denn es erfolgt bei den Mitteln keine behördliche Prüfung auf die Wirksamkeit, die Unbedenklichkeit und die Qualität. Im Grunde ist der Hersteller für das Produkt also komplett allein verantwortlich. Es gibt keine Daten, die eine Unbedenklichkeit der Zimt-Dosis im Grammbereich (bis 6 Gramm täglich) belegen.

Mengenangaben bei Mineralstoffen können verwirren: Daher bei Nahrungsergänzungen genau hinsehen!

Nahrungsergänzungsmittel gibt es mit unzähligen Inhaltsstoffen und Zusammensetzung, so auch bei den Mineralstoffen. Die unterschiedlichen Verbindungen an Mineralstoffen liefern auch unterschiedliche Menge der einzelnen Mineralstoffe, aber trotzdem sind die Mengenangaben teilweise auf vielen Nahrungsergänzungsmitteln gleich.

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Nahrungsergänzungsmittel mit Zimt unterscheiden sich

Obwohl die Hersteller alle darauf hinweisen, dass in ihren Nahrungsergänzungsmitteln Zimt enthalten ist, gibt es große Unterschiede im Zimtgehalt.

In erster Linie gibt es immense Unterschiede an dem lebertoxischen Cumarin. Die amtliche Lebensmittelüberwachung hat einige Produkte kontrolliert und festgestellt, dass die tolerierbare Menge an Cumarin bei der empfohlenen Tagesdosis überschritten wird. Diese Produkte werden von dem Bundesinstitut für Risikobewertung als gesundheitlich bedenklich eingestuft. Aber trotzdem ist eine Kennzeichnung des Cumarin-Gehalts auf den Produkten nicht notwendig.

Seit 2011 gibt es mittlerweile Grenzwerte für Cumarin, die auf bestimmten verzehrfertigen zimthaltigen Lebensmitteln eingehalten werden müssen. Dabei handelt es sich in erster Linie um Desserts und Backwaren, aber nicht für Zimt als Gewürz oder in Form von Kapseln.

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Die Zimtsorte ist entscheidend

Dadurch, dass es so viele Nahrungsergänzungsmittel mit Zimt als Wirkstoff auf dem Markt gibt, sind ein paar Dinge zu beachten, wenn Sie sich für einen Kauf entscheiden.

  • In erster Linie achten Sie auf die verwendete Zimtsorte, denn je nach Sorte kann der Gehalt von Cumarin sehr hoch sein.
  • Bei Cassia-Zimt ist der Gehalt an Cumarin sehr hoch und diese Zimtart stammt aus Ägypten und anderen arabischen Ländern. Ceylon-Zimt kommt eher selten zur Anwendung, aber auch die Verarbeitung des Zimts spielt eine wichtige Rolle beim Cumarin-Gehalt.
  • Es kann durchaus zur Überschreitung der Tagesdosis kommen, wenn Sie sich für die Einnahme von Kapseln mit Cassia-Zimtpulver entscheiden.
  • Sie schauen sich vor dem Kauf immer die Verpackung und die Internetauftritte des Herstellers genau an, denn meist finden sich dort die Angaben zum Cumarin-Gehalt. Sogar Analyseergebnisse lassen sich im Internet manchmal finden.
  • Vorsicht ist geboten, wenn Sie sich für den Kauf über das Internet entscheiden, denn gerade bei ausländischen Vertreibern fehlen viele wichtige Angaben.
  • Nahrungsergänzungsmittel mit Zimt bringen Sie nicht aus dem Urlaub mit.
  • Allergische Unverträglichkeitsreaktionen sind als unerwünschte Wirkung auf Zimt-Produkte bekannt. Das gilt in erster Linie auf Zimtaldehyd.
  • Zimtkapseln nehmen Sie nicht ein, wenn Sie eine Überempfindlichkeit haben oder an Magen-Darm-Geschwüren leiden.
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Nicht zuletzt

Eigenmächtige Selbstmedikationen sind nicht zu empfehlen, vor allen Dingen nicht bei Schwangeren und bei Diabetikern, denn es fehlen zur Senkung des Blutzuckerspiegels einfach Langzeitinformationen. Zudem gibt es zum Thema Zimtmenge und Blutzucker keine eindeutigen Belege, wenn es um die Wirksamkeit geht.

Wichtig ist, dass die Behandlung von Diabetes immer in die fachkundigen Hände von Ärzten gehört und diese setzen geprüfte und zugelassene Medikamente zur Behandlung ein. Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln ist dabei nicht vorgesehen. Es gibt auch keine Belege dafür, dass die Einnahme von Zimtkapseln vorbeugend auf Schwangerschafts-Diabetes wirkt. Eine Ernährungsberatung kann zusätzlich sehr hilfreich sein.

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Informationen zu Zimt

Bei Zimt handelt es sich um die getrocknete innere Rinde der immergrünen Zimtbäume Cinnamomun sp. Grundsätzlich ist Zimt als Gewürz bekannt und kommt auch in dieser Form am häufigsten zum Einsatz.

In den letzten Jahren allerdings hat das Gewürz sich auch immer mehr in die Nahrungsergänzungsmittel gedrängt und kommt auch in Arzneimitteln immer wieder vor.

Aus dem echten Zimtbaum Cinnamomum verum (Cinnamomum zeylanicum) stammt das Ceylon-Zimt und der Baum ist in Sri Lanka zu Hause. Der chinesische Zimtbaum Cinnamomum cassia (Cinnamomum aromaticum) ist die zweite wichtige Stammpflanze. Diese kommt zur Herstellung von Cassia-Zimt zum Einsatz.

Traditionell wird Zimt als Arzneimittel eingesetzt, wenn es um Magen-Darm-Beschwerden geht und dafür wird die Zimtrinde (Cinnamomi cortex) genutzt. Im Europäischen Arzneibuch ist die Zubereitung genau definiert. Das Arzneimittel besteht aus der getrockneten Rinde, junger, auf zurückgeschnittenen Stöcken wachsenden Schösslingen des Zimtbaums, die vom äußeren Kork und dem darunter liegenden Parenchum befreit wurden.

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Fragen & Antworten

FAQs zum Thema Zimtkapseln

1. Wie viele Zimtkapseln darf man am Tag einnehmen?

Diese Information erhalten Sie über die Packungsbeilage des Herstellers, denn obwohl in den zimthaltigen Nahrungsergänzungsmitteln immer Zimt enthalten ist, ist die Menge von Produkt zu Produkt unterschiedlich.

2. Wie lange darf ich Zimptkapsel zu mir nehmen?

Grundsätzlich empfehlen Experten, dass Sie die Einnahme von Zimtkapseln nur über einen kleinen Zeitraum nutzen. Es gibt nämlich keine belegten Studien in Bezug auf die Nebenwirkungen bei einer langen Einnahme.

3. Wo gibt es die Zimtkapseln zu kaufen?

Der erste Anlaufpunkt auf der Suche nach Zimtkapseln ist das Internet. Dort finden sich viele Verkaufsportale für Nahrungsergänzungsmittel und dort sind auch Zimtkapseln zu bekommen. Aber auch in einige Drogerien ist das eine oder andere Produkt zu finden.

4. Welche positiven Eigenschaften haben Zimtkapseln?

Laut Hersteller haben Zimtkapseln viele positive Eigenschaften, aber hauptsächlich soll die Einnahme gut für den Blutzuckerspiegel sein und diesen auf ein normales Maß senken.

5. Was kosten Zimtkapseln?

Die Preise von Zimtkapseln sind unterschiedlich und unterscheiden sich anhand der Packungsgröße, der Menge des Wirkstoffes und anhand des verwendeten Zimts. In der Regel können Sie eine Packung mit rund 100 Kapsel für unter 10 Euro kaufen.

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Fazit

Die Einnahme von Zimtkapseln soll in erster Linie den Blutzuckerspiegel senken, aber obwohl es sich bei Zimt um ein beliebtes Gewürz handelt, gibt es keine wissenschaftlichen Belege für die Wirksamkeit. Aus dem Grund dürfen auch keine Health Claims zur Werbung eingesetzt werden und die Produkte werden mit anderen Inhaltsstoffen gemischt. Achten Sie beim Kauf immer auf eine seriöse Quelle und sprechen Sie die Einnahme mit dem Hausarzt ab.

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