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Fiese Abofalle auf Facebook: IQ-Test für 2,99 Euro auf aheademy.com kostet viel mehr


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In sozialen Netzwerken wie Facebook wird die Webseite aheademy.com beworben. Dort sollen sie für wenig Geld Ihre Gehirnleistung mit verschiedenen Tests steigern können. Beispielswiese wird ein IQ-Test mit Zertifikat für 2,99 Euro angeboten. Wir warnen davor, da es sich hier um eine Abofalle handelt.

Seit vielen Jahren ziehen IQ-Tests die Nutzer magisch an. Deshalb gab es rund um die Intelligenztests in der Vergangenheit schon einige unseriöse und sogar betrügerische Angebote. Jetzt wird auf Facebook wieder ein Intelligenztest angeboten. Wenn Sie der Werbeanzeige folgen, gelangen Sie auf eine Webseite mit der URL aheademy.com.

Als Überschrift ist auf der unbekannten Webseite „Entdecke, was dein Hirn leisten kann“ zu lesen. Tatsächlich spielt die Gehirnleistung auf dieser Seite eine Rolle, allerdings eine ganz andere. Denn nur wer hier genau mitdenkt und noch exakter das Kleingedruckte liest, wird die Kostenfalle hinter dem Schnäppchen für 2,99 Euro erkennen. Auf den ersten Blick sind alle Tests mit günstigen 2,99 Euro beworben. Dieser Preis wird von dem Anbieter auch in den Vordergrund gestellt. Doch wer nicht aufpasst bezahlt 79,99 Euro pro Monate. Die Abofalle schnappt zu und Sie haben den Ärger. Doch wie kommt es dazu?

So gelangen Sie in die Abofalle auf aheademy.com

Zunächst werden verschiedene Gehirntests für je 2,99 Euro angeboten. Darunter ein IQ-Test, ein Visueller Fähigkeitstest, ein Aufmerksamkeitstest oder ein Erinnerungstest. Einige Nutzer sind bereit, die rund drei Euro für einen ausführlichen Test zu bezahlen. Zumal auch ein Zertifikat versprochen wird.

Zu den jeweiligen Tests gibt es einen „7 Tage KOSTENLOSER Testzugang zu unseren Gehirnspielen„. Doch kostenlos ist der nur ganz kurz. Danach wird richtig zugelangt, denn tatsächlich handelt es sich hier um einen Testzugang für 7 Tage. Wer innerhalb dieser Zeit nicht kündigt, soll 79,99 Euro pro Monat bezahlen. Denn jeder abgeschlossene Test beinhaltet automatisch dieses Abo. Da viele Teilnehmer gar nichts von diesem Test-Abo mitbekommen, wird dieses auch nicht gekündigt.

Die Information dazu ist gut versteckt. Denn im Vordergrund steht bei der Zahlung nur der Preis von 2,99 Euro. Dort liest der Nutzer sogar „Du zahlst nur – € 2,99 !“, was eigentlich klar ist. Doch ganz unten kommt dann der Haken. Dort ist die Abofalle im Kleingedruckten erklärt:

Zahle heute nur € 2,99 für dein IQ Zertifikat und wir werden dich mit einem kostenlosten Probezugang mit uneingeschränkten Zugang zu unserem ganzen Zertifizierungssystem belohnen. Teste es für 7 Tage und wenn du unser System weiterhin nutzt nach dem Probezugang, werden wir dein Abo zum regulären niedriegen Preis von € 79,99 every für 30 Tage verlängern.

Mal ganz abgesehen von den Rechtschreibfehlern ist das eine große Unverschämtheit.

Müssen Sie die 79,99 Euro bezahlen?

Aus unserer Sicht kommt in Deutschland weder für das Abo für 79,99 Euro noch für die 2,99 Euro ein rechtsgültiger Vertrag zustande. Dafür gibt es gleich mehrere Gründe. Der Wichtigste: Es gibt keinen Button „Zahlungspflichtig bestellen“ oder ähnlich. Dieser ist aber gesetzlich vorgeschrieben. Das Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz erklärt zum Thema Button-Lösung:

Erfolgt der Vertragsschluss über eine Schaltfläche („Button“), muss diese mit einem gut lesbaren, eindeutigen Hinweis wie etwa „zahlungspflichtig bestellen“ oder „jetzt kaufen“ versehen sein.

Ist der Bestellbutton nicht richtig beschriftet, wird auch kein Kaufvertrag geschlossen. In diesem Fall steht auf dem grünen Button „Zeige mein Ergebnis“, woraus für den Verbraucher nicht abzulesen ist, dass es sich um ein Abonnement handelt.

Außerdem müssen die Anbieter klar und unmissverständlich vor der Bestellung in hervorgehobener Weise die exakten Konditionen des Angebotes darstellen. Dazu gehören Informationen zu Preis, Lieferkosten, Mindestlaufzeiten sowie wesentliche Merkmale der Ware oder Dienstleistung. Auch dieser Informationspflicht kommt die Seite nicht nach. Zumal das teure Abo erst im Kleingedruckten erkennbar ist.

Wer steckt hinter dem Angebot?

Laut Impressum handelt es sich um ein russisches Unternehmen. Ob das tatsächlich so ist, lässt sich bezweifeln. Die Domain aheademy.com wurde über einen Anonymisierungsdienst registriert. Das bedeutet, dass der eigentliche Inhaber namentlich nicht in Erscheinung treten möchte. Der Server der Webseite steht in den USA.

Hereingefallen und nun?

Auch wenn das Recht auf Ihrer Seite ist und Sie theoretisch nicht zahlen müssen, bleibt der Ärger auch bei Ihnen. Grundsätzlich gibt es zwei Probleme. Einmal ist das Geld häufig bereits abgebucht, sodass es schon zu spät ist. Andererseits haben Sie Ihre Daten inklusive Kreditkartendaten an unbekannte Dritte übermittelt, sodass auch hier ein weiteres Risiko besteht.

Als Erstes sollten Sie das abgeschlossene Abo kündigen. Das geht über die Webseite, indem Sie sich mit Ihrer E-Mail-Adresse anmelden. Zuvor müssen Sie ein Passwort über den Link „Dein Passwort vergessen?“ anfordern.

Wir empfehlen, dass Sie zudem Anzeige wegen Betrugs bei der Polizei erstatten. Das geht in jeder Polizeidienststelle. Alternativ können Sie eine Anzeige auch online erstatten. Informieren Sie danach Ihren Kreditkartenanbieter über den Betrugsversuch und bitten Sie um Rückbuchung des unberechtigt abgebuchten Betrages. Aus Sicherheitsgründen sollten Sie die Kreditkarte sperren lassen

Polizei: Strafanzeige erstatten – Das müssen Sie wissen

Sind Sie Opfer einer Straftat geworden, sollten Sie in jedem Fall eine Anzeige erstatten. Dass dies mit Unannehmlichkeiten und einem gewissen Zeitaufwand verbunden ist, sollte Ihnen von vornherein klar sein. Allerdings gibt es ja einen

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