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Handy und Urlaubszeit: hohe Mobilfunkkosten durch Roaming auf See


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Die Urlaubszeit ist da und Sie möchten auf Kreuzfahrtschiffen oder Fähren telefonieren? Das geht, denn die meisten Schiffe sind mit einem GSM-Netz ausgestattet. Allerdings könnte Sie an Land eine böse Überraschung erwarten. Auf dem Schiff gilt nämlich keine EU-Roaming-Verordnung. Deshalb sind die Preise oft unerwartet hoch.

Die Nutzung des Smartphones ist für uns heute eine Selbstverständlichkeit. Da spielt es keine Rolle, ob wir Zuhause, im Auto, Zug oder auf hoher See sind. Doch Vorsicht: Auf dem Wasser gelten die Obergrenzen für das Roaming nicht. Auch die EU-Roaming-Verordnung, nach der Kosten im Ausland häufig zu den gleichen Konditionen wie im Inland abgerechnet werden, gelten hier nicht. Das bedeutet, dass Sie leicht in eine Kostenfalle geraten können.

In der Vergangenheit meldeten sich bei der Verbraucherzentrale immer wieder Nutzer mit überhöhten Telefonrechnungen nach dem Urlaub. Häufig sind diese auf die Nutzung des Handys auf Fähr- oder Kreuzfahrtschiffen zurückzuführen. Die auf See entstehenden Kosten für das Telefonieren oder Surfen sind oft deutlich höher als an Land. Eine automatische Kostenbegrenzung von etwa 60 Euro greift auf Schiffen leider nicht. Wer hier nicht aufpasst, zahlt für eine verhältnismäßig kurze Nutzung oft dreistellige Beträge.

Kreuzfahrt Schiff Symbolbild
(Quelle: pixabay.com/wasi1370)

Warum kostet das Telefonieren auf dem Wasser überhaupt mehr Geld?

Auf hoher See können keine Verbindungen über terrestrische Mobilfunknetze hergestellt werden. Die bekannten Mobilfunknetze decken nur den Bereich auf dem Land ab, aber nicht auf dem Meer. Damit Urlauber auf Fähren und Urlaubsschiffen telefonieren können, müssen diese mit einer speziellen Technik ausgestattet sein. Die Nutzung dieser ist verhältnismäßig teuer. Oft wird über die genauen Kosten nicht sehr transparent informiert.

So erklärt die Verbraucherzentrale im August 2018, dass der Anbieter O2/Telefónica seine Kunden zwar mit einer SMS über höhere Kosten informiert, allerdings konkrete Preise schuldig bleibt.

Willkommen an Bord! Bitte beachten Sie: Bei Gesprächen, SMS und Datennutzung in Flugzeugen und auf See entstehen abweichende Kosten zu Ihrer aktuellen Roaming-Option. Die Abrechnung unterliegt keiner automatischen Kostenbegrenzungsfunktion.

SMS von Telefónica an Kunden auf Schiffen und Fähren

Andere Mobilfunkbetreiber informieren ihre Kunden laut der Verbraucherzentrale besser über die konkreten Kosten und bieten einen Kostenairbag. Dadurch bleibt das Kostenrisiko überschaubar. Dennoch sind Überraschungen nicht ausgeschlossen.

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Wie funktioniert das Telefonieren und Surfen auf Schiffen?

Damit Sie auf hoher See mit Ihrem Mobiltelefon telefonieren können, bieten Schiffe ein GSM-Netz über Satellitentechnik an. Das Schiff wird also via Satellit mit den terrestrischen Basisstationen eines Mobilfunkanbieters verbunden. Darüber können Sie telefonieren, SMS versenden und empfangen oder im Internet surfen. Die Preise dafür richten sich nach speziellen Roaming-Abkommen, die der jeweilige Satellitennetzbetreiber mit dem Netzbetreiber der SIM-Karte im Handy vereinbart hat.

Was kosten Telefonate auf Schiffen überhaupt?

Bei den jeweiligen Netzbetreibern gibt es für das Telefonieren, Surfen und SMS schreiben auf Schiffen gesonderte Preislisten. Die Preise sind abhängig von dem jeweiligen Satellitennetzbetreiber. Teilweise setzt sich der Preis aus einer einmaligen Gebühr pro Verbindung und einem Minutenpreis zusammen. Bei O2 zahlen sie beispielsweise für Gespräche nach Deutschland bei dem Betreiber TIM/ Costa Cruises (ITAGT) 74 Cent pro Verbindung und 4,46 Euro pro Minute. Ankommende Anrufe belasten mit 5,16 Euro pro Minute die Urlaubskasse recht happig. Und wer darüber auch im Internet surft, zahlt pro 100 KB 2,50 Euro (Stand Juni 2019). Das kann schnell sehr teuer werden. 

Informieren Sie sich vor Antritt der Reise darüber, welcher Satellitennetzbetreiber auf dem jeweiligen Schiff verfügbar ist. Anschließend können Sie bei Ihrem Mobilfunkbetreiber die konkreten Kosten für diesen Anbieter erfragen.

Die Verbraucherzentrale hat ausgerechnet, dass der Download von einem Megabyte bei O2/Telefónica rund 25 Euro kosten kann. Wer dann an Bord noch ein zehnminütiges Youtube-Video in HD-Qualität ansieht, kann mit Kosten von zirka 5.000 Euro rechnen.

Wie können Sie sich vor einer überhöhten Rechnung schützen?

Letztlich sollten Sie vor Antritt des Urlaubs genau überlegen, ob Sie auf dem Kreuzfahrtschiff oder einer Fähre wirklich telefonieren müssen. Für die Nutzung des Internets ist häufig eine Bestätigung nötig. Aufgrund der mittlerweile recht günstigen Roaming-Kosten in Europa ist das Roaming auf dem Smartphone häufig aktiviert. Wer auf dem Schiff einen Anruf bekommt oder wie gewohnt telefonieren oder WhatsApp-Nachrichten versenden möchte, tappt schnell in die Falle. Wir empfehlen, dass Sie das Roaming auf Fähren und Schiffen deaktivieren. Besonders schnell lösen Sie das Problem, indem Sie an Ihrem Smartphone den sogenannten Flugmodus aktivieren. Dann wird Ihre SIM-Karte in der Regel deaktiviert und es sind keine Roaming-Verbindungen möglich.

Für weitere Informationen sollten Sie sich auch unseren Ratgeber zum Thema Roaming mit typischen Fallen ansehen.

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Sind Sie mit Ihrem Mobilfunkbetreiber und der Nutzung des Smartphones im Ausland zufrieden oder haben Sie schon einmal eine unerwartet hohe Rechnung bekommen? Bitte berichten Sie uns in den Kommentaren unter dem Artikel von Ihren Erfahrungen. Mit Ihren Tipps können Sie anderen Lesern behilflich sein.

Sind Sie Kunde von O2 und mit dem Telekommunikationsriesen zufrieden? Tauschen Sie sich mit anderen Lesern über Ihre Erfahrungen mit O2 aus.

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