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Markenfälschungen im Internet: So schützen Sie sich vor Abzocke in Onlineshops mit Fake-Produkten


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Je bekannter eine Marke, desto größer ist oftmals derjenige Anteil am Preis, der für den großen Namen zu zahlen ist. Das lockt immer wieder Betrüger auf den Plan, die mit gefakten Markenprodukten im Netz schnelles Geld machen wollen. Der wichtigste Schutz dagegen: Umsichtiges Verhalten und gesundes Misstrauen.

„Ray Ban Sonnenbrillen 80 Prozent reduziert“, „Nike-Sondermodell nur hier und nur heute“. Wenn Sie regelmäßig im Netz unterwegs sind, E-Mails bekommen und auf sozialen Netzen und Videoportalen stöbern, werden Ihnen solche Schlagworte häufiger unterkommen. Meist geht es um begehrte Markenware. Häufig ist diese in dem Angebot stark reduziert oder es wird angepriesen, dass sie nur an dieser Stelle und/oder nur für einen extrem kurzen Zeitraum erhältlich sei.

Das Problem hierbei ist, dass viele Betrüger dreist ausnutzen, dass viele Menschen Markenprodukte schätzen. Leider haben die Kriminellen damit auch viel zu oft Erfolg. Sie könnten Markenware natürlich generell nur noch offline erstehen. Allerdings bedeutet das in den seltensten Fällen eine Ersparnis. Zudem sind Sie vor Fälschungen nicht zu 100 Prozent sicher. Denn gerade im Ausland werden sehr häufig Plagiate angeboten. Bei sehr exklusiven Produkten würden Sie zudem häufig leer ausgehen, da diese oft nur bei einer sehr geringen Zahl von Händlern offeriert werden – immer häufiger ausschließlich online.

Sinnvoller Selbstschutz besteht vielmehr darin, sich im Netz umsichtig zu verhalten – dazu sollten Sie nur grundsätzlich einige Schritte beachten:

Shoppingportale kritisch auswählen

Markenprodukte sind meist gleichbedeutend mit etwas Exklusivem. Etwas, das sich von der Masse ein Stück weit abhebt. Aus diesem Grund ist es zumindest sehr unwahrscheinlich, dass derartige Produkte in Online Stores angeboten werden, deren Geschäftsmodell sich ausschließlich um den Verkauf günstiger bis günstigster Produkte dreht.

Verhaltenstipps

Würden Sie einen preisgekrönten Jahrgangswein im Alkoholregal eines Ein-Euro-Ladens vermuten? Wenn er dort stünde, wären zumindest berechtigte Zweifel an der Echtheit angebracht. Vollkommen gleich verhält es sich auch bei Markenprodukten.

Das Netz hat seine eigenen „Euro-Shops“, beispielsweise das Portal Wish, aber auch viele andere Seiten – nicht nur, aber oft aus Asien. Vielfach werden Sie dort zwischen günstigsten No-Name-Produkten auch vermeintliche Markenware finden. Allerdings ist es wegen der Natur dieser Portale die sicherste Vorgehensweise, ein gesundes Misstrauen zu hegen und im Zweifelsfall von einem Kauf abzusehen. Wir haben bereits erläutert, welche Probleme nach dem Einkauf in unseriösen Onlineshops aus Asien zu erwarten sind. Um auf keinen Fakeshop hereinzufallen, sollten Sie bei der Auswahl des Onlineshops unbedingt unsere Kriterien für einen sicheren Einkauf beachten. Achten Sie zudem immer auf sichere Zahlungsmethoden.

Sicherheit durch Gütesiegel

Die meisten Netz-Shopper dürften verschiedene Gütesiegel kennen. Allerdings gibt es kein einheitliches Siegel, sondern viele unterschiedliche etablierte Prüfzeichen. Für Verbraucher keine leichte Situation:

  1. Es ist schwierig, die Gütesiegel zu verinnerlichen. Dadurch können Betrüger eigene Siegel erfinden und somit ihrer Seite vermeintliche Seriosität attestieren.
  2. Viele Käufer werfen nur einen Blick auf die Siegel-Grafik. Das macht es für Betrüger ebenfalls einfach. Sie können einfach einen Screenshot eines echten, seriösen Siegels verwenden.

Die reine Anwesenheit eines Siegels allein sollte Ihnen keinerlei Sicherheit bedeuten, dazu ist Eigeninitiative gefragt.

Verhaltenstipps

Sehen Sie sich das Gütesiegel nicht nur an, sondern klicken beziehungsweise tippen Sie darauf. Entweder werden Sie direkt zur Seite des Siegel-Herausgebers weitergeleitet, oder auf eine Unterseite auf dem Shop, von wo aus Sie dorthin gelangen.

Bei echten Siegeln ist auf diese Weise das Prüfzertifikat des zugehörigen Prüfinstituts einzusehen. Letzte Sicherheit bringt es zudem, die Adresse beziehungsweise den Namen des vermeintlichen Marken-Shops zusammen mit dem Herausgeber des Gütesiegels zu googeln – alle seriösen Vergabestellen für solche Labels führen Listenseiten, in denen die damit ausgezeichneten Shops stehen. Ist der Händler trotz Gütesiegel nicht dabei, ist sein Shop höchstwahrscheinlich ein Betrugsversuch. Unsere Anleitungen helfen bei der Überprüfung folgender Gütesiegel:

Haben Sie das schon gesehen?

Umfassende Recherche besonders bei Exklusivprodukten

Markenware bedeutet vielfach auch „Exklusivprodukte innerhalb von Exklusivprodukten“. Denken Sie beispielsweise an limitierte Serien, an Neuauflagen und dergleichen. Wo es bei normaler Markenware schon schwierig sein kann, echt von falsch zu unterscheiden, kommt wegen der Seltenheit solcher Produkte noch eine weitere Schwierigkeit hinzu: Denn um ein vermeintlich seltenes Sondermodell herzustellen, müssen sich Betrüger nicht einmal an Kopien von Originalen versuchen, sondern können viel freier agieren und designen.

Verhaltenstipps

Eine der wichtigsten Schutzmaßnahmen ist, es, „Ihre“ Marken gut zu kennen, damit Sie eine Ahnung davon haben, welche Produkte diese als Sonderserien herausbringen. Dazu können Sie sich etwa auf großen und bekannten Stores oder bei dem Hersteller selbst mit Informationen versorgen. Wenn beispielsweise der Sportartikelhersteller Nike Sondermodelle seiner Sneaker auf den Markt bringt, können Sie sich darauf verlassen, dass im zeitlichen Umfeld umfangreiche Informationen über diese Releases bei diesen Händlern veröffentlicht werden – so auch Abbildungen der neuen Kollektionen. Anhand solcher Medien können Sie genau erkennen, wie die Sondermodelle aussehen. Zudem sind große und bekannte Shops passende Anlaufstellen für einen Kauf, da hier oftmals direkte Kooperationen mit den Herstellern bestehen und diese ihre Sondermodelle teils nur über derart ausgewählte Händlerseiten verkaufen.

Weitere gute Anlaufstellen für Informationen sind darüber hinaus Fanseiten, die es für viele Marken bzw. Produktkategorien gibt. Gerade im Kleidungsbereich hat vieles auch Kultstatus und entsprechende Modelle aus besonderen Kollektionen besitzen oft mehr Sammler- als Nutzungsstatus.

Preise richtig einschätzen

Wir lieben alle Schnäppchen. Wenn Ihnen jemand eine Marken-Sonnenbrille für 9,99 Euro verkaufen will und dazu schreibt, das Modell sei um 90 Prozent reduziert, dann klingt das natürlich zunächst sehr attraktiv. Allerdings sollten Sie bedenken, dass es eine Grenze zwischen echtem Schnäppchen gibt und Preisen, die schlichtweg unrealistisch niedrig sind, weil sie sich für keinen Händler mehr wirtschaftlich rentieren würden.

Verhaltenstipps

Grundsätzlich sollten Sie deshalb vor dem Kauf eines angeblich extrem reduzierten Markenprodukts den üblichen Preis recherchieren – und zwar modellgenau. Wenn also beispielsweise eine königsblaue „Ray Ban Wayfarer“-Sonnenbrille für 9,99 Euro angepriesen wird, sollten sie den Originalpreis des königsblauen Modells recherchieren, nicht des schwarzen Standardmodells.

Erstens erkennen Sie auf diese Weise, ob die beworbene prozentuale Reduzierung überhaupt realistisch ist (sich also am Originalpreis orientiert). Zweitens, und noch viel wichtiger: Sie bekommen einen wertvollen Echtheitshinweis. Zwar sind Produkte direkt beim Hersteller meist am teuersten; Händler können wegen der abgenommenen Menge oftmals (etwas) niedrigere Preise anbieten. Diese rangieren jedoch in der Regel im Bereich weniger Prozent. Nicht 70, 80 oder noch mehr Prozentpunkte reduziert.

Selbst wenn, um beim Beispiel zu bleiben, die genannte Sonnenbrille ein Auslaufmodell im Abverkauf wäre, wäre es recht unwahrscheinlich, dass sie derartig unter Wert verkauft würde. Zwei Gründe sprechen dagegen:

  1. Markenhersteller haben einen Ruf zu bewahren. Extreme Preisreduktionen können diesen schädigen. In der Vergangenheit wurde deshalb schon mehrfach versucht, nachgeschalteten Händlern Mindestpreise vorzuschreiben; das wurde allerdings aus kartellrechtlichen Gründen gerichtlich untersagt – Ausnahmen bestätigen diese Regel.
  2. Der Händler hat deshalb einen gewissen Einkaufspreis für das Stück bezahlt. Weniger als diesen Preis wird er keinesfalls nehmen, da sonst jeder Verkauf für ihn ein Verlust wäre.

Besonders letzteres sollten Sie bedenken. Anders ausgedrückt: Klingt ein Preis „zu gut, um wahr zu sein“, dann ist er das bei Markenware abseits vertrauenswürdiger Shops leider sehr häufig auch.

Haben Sie diese Videos schon gesehen?

Umgang mit den großen Online-Marktplätzen

Wenn Sie die Shoppingwelt des Internets als großes Ganzes betrachten, so gibt es darin drei Gruppen von Händlern:

  1. große Einzelhändler, die nur ihr eigenes Sortiment vertreiben
  2. Plattformen mit großen Namen, auf denen (auch) viele Drittanbieter operieren
  3. kleine Einzelhändler, oftmals in Nischen operierend

Viele Verbraucher tendieren dazu, den großen Plattformen hohes Vertrauen zu schenken. Dabei vergessen sie jedoch, dass Amazon, eBay und ähnliche Anbieter nicht nur so bekannt sind, dass ihre Namen für Betrugs-Mails missbraucht werden, sondern dass die Plattformen oftmals so groß sind, dass es kaum möglich ist, die Echtheit aller dort durch Drittanbieter offerierten Produkte zu garantieren.

Verhaltenstipps

Vertrauen ist gut – so kündigte Amazon an, im Rahmen seines „Project Zero“ keinerlei Markenfälschungen mehr auf seinem Portal zuzulassen. Allerdings sollten Sie diesem Vertrauen noch gesundes Verhalten hinzugesellen. Im Klartext: Prüfen Sie auf diesen Plattformen grundsätzlich, wer das Produkt verkaufen will. Ist der Plattformbetreiber gleichzeitig auch der Verkäufer oder handelt es sich um die offizielle Seite der Marke, dürfen Sie von Echtheit ausgehen.

Tritt jedoch ein unbekannter Verkäufer auf, den Sie auch durch Googeln nicht verifizieren können, sollten Sie extrem vorsichtig sein – und im Zweifelsfall den Plattformbetreiber kontaktieren.

Kontaktmöglichkeiten zum Hersteller nutzen

Das Institut der deutschen Wirtschaft fertigte in den vergangenen Jahren eine Studie an: „Deutschlands volkswirtschaftlicher Schaden durch Produkt- und Markenpiraterie“. In dieser kam heraus, dass:

  1. allein hierzulande ein jährlicher Schaden von knapp 5,2 Milliarden Euro entsteht  und
  2. dem Arbeitsmarkt dabei rund eine halbe Million Arbeitsplätze entgehen.

Weltweit ist das Problem entsprechend noch um einiges größer. Für Sie darf daraus eine Gewissheit entstehen: Jedem Markenhersteller ist im Höchstmaß daran gelegen, Fälschungen zu verhindern.

Zudem sollten Sie natürlich bedenken, dass niemand eine so hohe Kompetenz darin hat, echt von falsch zu unterscheiden, wie derjenige, der diese Produkte überhaupt erst erfunden hat.

Verhaltenstipps

Die meisten Hersteller haben eigene Abteilungen nur für den Umgang mit und die Bekämpfung von Fälschungen. Das heißt, wenn Ihnen ein besonders verlockendes Angebot unterkommt, sollten Sie im Zweifelsfall nicht zögern, den Hersteller direkt zu kontaktieren und klar zu fragen „ist das eine Fälschung?“. Das geht per E-Mail oder per Anruf. Sie sollten lediglich den Link zum vermeintlichen Schnäppchen bereithalten. In aller Regel bekommen Sie in wenigen Minuten eine Antwort – der Sie glauben können.

Onlineshopping ohne Zeitdruck

„Nur heute zwischen 14 und 16 Uhr. Lassen Sie sich dieses Schnäppchen nicht entgehen!“.

Ein beispielhafter Satz, der eindrücklich verdeutlicht, wie kreativ Verkäufer darin sein können, Begehrlichkeiten zu wecken. Denn wo allein schon der Status eines Markenprodukts begehrenswert ist, noch verstärkt mitunter, weil es sich um ein limitiertes Produkt handelt, sind scharfe zeitliche Limitierungen der Gipfel der Beeinflussung: Jetzt die Chance nutzen, bevor es ein anderer tut oder die Gelegenheit verstreicht. Ein schon seit vielen Jahrzehnten zum kleinen Einmaleins der Verkaufspsychologie gehöriger Trick.

Das ist schon bei ehrlichen Verkäufern kritikwürdig, weckt es doch einen Kaufanreiz, der bei vielen nur durch die zeitliche Limitierung entsteht – nicht, weil sie das Produkt ohnehin benötigen. Bei Betrügern sorgt die Eile zusätzlich dafür, dass keine Zeit für eine Prüfung oder Schutzmaßnahmen bleibt.

Verhaltenstipps

Wenn Sie jemand regelrecht dazu nötigen möchte, binnen kurzer Zeiten im Bereich weniger Stunden eine Kaufentscheidung zu fällen, sollten Sie Abstand nehmen – zumindest, wenn es sich nicht um einen bereits zweifelsfrei als seriös bekannten Shop handelt.

Hier besteht einfach das große Risiko, dass jemand maximalen Druck erzeugen möchte, damit ihm möglichst viele Käufer auf den Leim gehen. Vielfach geht diese Masche sogar soweit, dass Betrüger ganze Webseiten erstellen, diese nur für wenige Stunden online schalten und nach Ablauf der Frist wieder aus dem Netz nehmen – und damit und einer Menge ergaunertem Geld spurlos verschwinden.

Sicherheit durch Adressprüfung

Was passiert, wenn Sie in die Adresszeile Ihres Browsers die URL „Amazom.de“, statt „Amazon.de“ eingeben? Gar nichts, sobald sie die Return-Taste drücken, werden sie auf der normalen Amazon-Seite landen. Denn einige Händler reservieren vielfach auch alle möglichen (Falsch-)Schreibweisen ihrer URL (= Internetadresse) und leiten von dort auf die richtige Seite um – das soll natürlich auch verhindern, dass Betrüger mit dem Namen Geld machen können. Allerdings hat das Prinzip Grenzen, denn:

  1. Es ist je nach Schreibweise der originalen URL sehr schwierig, sämtliche anderen Schreibweisen zu inkludieren.
  2. Nicht zuletzt immer neue Länderkennungen (statt des üblichen .de, .com usw.) machen es sehr umständlich und teuer, alle Möglichkeiten „aufzukaufen“.
  3. Bei vielen kleineren Händlern fehlt es zudem schlicht an der nötigen Finanzkraft, um sich überhaupt auf diese Weise abzusichern.

Dadurch entstehen zahlreiche Lücken, die Betrüger füllen, indem sie echt aussehende Shops mit einer nur marginal anderen Adresse erstellen. Teilweise funktioniert das sogar so gut, dass solche Shops in den Suchergebnissen auftauchen.

Verhaltenstipps

Von allen Shops, die Sie regelmäßig nutzen, sollten Sie die Startseite als Lesezeichen in Ihrem Browser speichern und nur über diesen Weg auf den Shop klicken. Ist dennoch ein anderer Weg notwendig, prüfen Sie bei fertig geladener Seite stets nochmals die Schreibweise der Internetadresse – denn die Weiterleitung müsste bei einem seriösen Shop dafür sorgen, dass selbst bei vorherigem Vertippen dort nun die korrekte URL steht. 

Zudem sollten sie bei Ihnen bislang unbekannten Shops immer zuvor in unsere Liste der Fakeshops schauen und den Namen auch in die Suchfunktion des Browsers eingeben.

Sichere und komfortable Zahlungsmethoden nutzen

Ein Gutes hat die Schnelligkeit des Internets: Alle Betrüger werden früher oder später entlarvt – meistens früher als später. Genau das wissen die Kriminellen aber auch. Und so versuchen sie, so viel Geld wie möglich abzugreifen, bevor ihr Tun aufgedeckt wird. Nach Möglichkeit wollen sie so wenige Kosten wie möglich haben, weshalb die besonders dreisten Betrüger nicht einmal Fälschungen verschicken, sondern gar nichts.

Verhaltenstipps

Schützen Sie sich selbst vor Abzocke beim Onlineshopping, indem Sie grundsätzlich nur sichere Zahlungsmethoden wählen. Achten Sie darauf, dass Sie überhaupt erst nach Erhalt der Ware zahlen müssen 
oder das sie bereits getätigte Zahlungen nach dem Kauf widerrufen können. Zu sehr sicheren Zahlungsmethoden zählen:

  • Zahlung per Rechnung nach Erhalt der Ware
  • Zahlung per Lastschrift

Von Kreditkartenzahlungen im Netz sollten Sie gänzlich Abstand nehmen. Erstens, weil das sogenannte „Chargeback-Verfahren“ je nach Herausgeber oft nur sehr kurz ist (zu kurz für internationale Bestellungen, wo es wirklich etwas länger dauern kann) und weil viele Betrüger es außerdem primär auf solche Kreditkartendaten abgesehen haben, um damit weitere Betrügereien durchzuführen.

Webshops gründlich prüfen

Wer einen Fakeshop betreiben oder Marken-Fakes verkaufen will, möchte das vielfach mit geringem Aufwand tun. Da diese Form des Betrugs ein ganz und gar globales Geschäft ist, müssen die Seiten natürlich auch lokal angepasst werden. Beides sind Punkte, die auch Ihnen beträchtlich beim Selbstschutz helfen.

Verhaltenstipps

Grundsätzlich sollten Sie niemals nur eine einzelne Produktseite anschauen. Ganz besonders nicht, wenn sie über einen Link (etwa mit einem tollen Angebot) auf diese Seite gelangt sind. Ein paar Klicks durch den Onlineshop zeigen, ob das Portal auch wirklich echt ist oder ob nur eine Fake-Seite angelegt wurde. Prüfen Sie jeden Onlineshop mit unserer Checkliste für einen sicheren Einkauf.

Selbst bei vielen seriösen Shops können Rechtschreibfehler in den Produktbeschreibungen vorkommen. Eklatant falsch geschriebene Texte, die kaum einen Sinn ergeben, sind zumindest ein deutliches Zeichen dafür, dass jemand einfach nur ein Übersetzungstool bemüht hat – kein Merkmal für einen seriösen und ambitionierten Verkäufer. Je nach Art des Shops ist derartig schlechte Sprache (insbesondere in Verbindung mit fehlenden anderen Produkten) in den meisten Fällen zudem ein deutlicher Hinweis, dass es jemand nur auf Ihr Geld abgesehen hat – und Ihnen entweder gar nichts schickt oder nur eine Fälschung eines Markenprodukts.

Fake oder kein Fake – Hauptsache coole Klamotten

Einige Verbraucher kaufen ganz bewusst Plagiate im Ausland ein. Ihnen kommt es allein darauf an, dass sie entsprechende Markenware für wenig Geld tragen können. Da die Fälschungen heute mit den Augen kaum noch als Fake-Textilien zu erkennen sind, geht dieses Konzept scheinbar auf. Häufig zählt dann das Argument: Warum soll ich viel Geld für Markenware bezahlen, wenn ich diese für einen Bruchteil des Preises bekomme?

Diese Betrachtungsweise ist nicht nur falsch, sondern zudem auch noch gefährlich. Abgesehen von der Tatsache, dass die Produkte oft vollkommen unkontrolliert hergestellt werden, enthalten diese oft auch gefährliche Stoffe. Die Gifte in den Textilien sind teilweise krebserregend oder können zur Verringerung der Fruchtbarkeit führen. Bei derartigen Folgen ist die Preisersparnis kein gutes Argument mehr. Dabei spielt es übrigens keine Rolle, ob Sie die Produkte anonym im Internet oder bei einem Straßenhändler kaufen.

Fazit

Markenware lockt Betrüger an. Denn sie ist einerseits bei Verbrauchern beliebt und als hochpreisig bekannt. Dadurch können selbst einfache Lockangebote viele Opfer anlocken, die auf ein vermeintliches Schnäppchen aus sind. Eine wichtige Verhaltensweise ist es deshalb, dass Sie bei Markenwaren grundsätzlich kritisch sind, wenn etwas besonders attraktiv wirkt. Wenn Sie dann alle Schutzmechanismen einsetzen, kann Ihnen kaum etwas passieren – zumindest aber werden Sie niemals um Ihr Geld betrogen werden.

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